EnBW wird ab Inbetriebnahme jährlich drei Milliarden Kubikmeter LNG über den Hanseatic Energy Hub in Stade importieren. Dies teilten die beiden Unternehmen aktuell mit. Die Kapazitäten seien in den vergangenen Tagen im Rahmen eines Vermarktungsprozesses langfristig verbindlich gebucht und leisteten einen signifikanten Beitrag zur Versorgungssicherheit Deutschlands mit bezahlbarer Energie. Darüber hinaus erhalte EnBW die Möglichkeit, zu einem späteren Zeitpunkt auf Ammoniak als wasserstoffbasierten Energieträger umzusteigen. Diese Option stehe allen Kunden des Hanseatic Energy Hubs mit einem langfristigen Vertrag von mehr als 10 Jahren offen.
Sowohl EnBW als auch HEH setzen auf Ammoniak als Transportmittel für Wasserstoff, da Handling, Transport und Speicherung über viele Jahre erprobt sind. Ammoniak ist eine der am meisten hergestellten Chemikalien weltweit und vielfältig einsetzbar. Nach dem Transport kann es zu Wasserstoff rückverwandelt oder direkt als CO₂-neutraler Brenn- oder Treibstoff eingesetzt werden. Entsprechende Technologien machen rasche Fortschritte. Die Mitverbrennung von bis zu 20 % Ammoniak ist in kleineren Kraftwerken und Öfen bereits erfolgreich durchgeführt worden.
Vorzeitiger Maßnahmenbeginn für LNG-Anleger in Stade
Nachdem der Bund und das Land Niedersachsen je 100 Millionen Euro für die Finanzierung des Energiehafens in Stade zugesichert haben, hat im September 2022 der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) einen vorzeitigen Beginn der bauvorbereitenden Maßnahmen genehmigt. Dazu gehören unter anderem die Herstellung von Deichüberfahrten und Spundwänden sowie der Bau einer Verladeplattform. Geplant und umgesetzt wird der Anleger durch die Hafengesellschaft Niedersachsen Ports (NPorts).
Eigentlich für 2026 geplant, schaffe der vorgezogene Bau des Energiehafens die Voraussetzung, dass bereits ab Ende 2023 in Stade eine der fünf vom Bund gecharterten FSRUs (Floating Storage and Regasification Units) anlegen und Gas ins deutsche Netz einspeisen kann. Ab 2026 soll der Hafen dann als Anlandepunkt für den Hanseatic Energy Hub dienen.