Equinor wählt Siemens Gamesa als Turbinenlieferant für Baltyc II und III

Equinor und sein Partner Polenergia haben Siemens Gamesa als bevorzugten Lieferanten von Windenergieanlagen für die Projekte MFW Bałtyk II und MFW Bałtyk III ausgewählt. Dabei handelt es sich laut aktueller Pressemitteilung um zwei der größten und modernsten Offshore-Windparks, die in Polen entwickelt werden, mit einer installierten Gesamtleistung von 1440 MW.

Im Rahmen der angekündigten Vereinbarung werde Siemens Gamesa sein Flaggschiffmodell SG 14-236 DD liefern, um die maximale kombinierte Kapazität beider Projekte abzudecken. Die Turbine habe eine Nennleistung von 14 MW und könne mit Power Boost eine Leistung von bis zu 15 MW erreichen.

Nach Unternehmensangaben handelt es sich um die größte Offshore-Windturbine mit Direktantrieb von Siemens Gamesa, die bei der Installation für die Projekte von Equinor und Polenergia bereits seit einigen Jahren im kommerziellen Einsatz sein wird. Die genaue Anzahl der Anlagen werde erst in einer späteren Phase der Entwicklung festgelegt, wenn der endgültige Liefervertrag für die Turbine sowie die Service- und Garantievereinbarungen abgeschlossen sind.

Mit den großen Windturbinen, die für die Projekte von Equinor und Polenergia ausgewählt wurden, könne mit einer Umdrehung des Rotors bei Volllast genug Strom für einen durchschnittlichen Haushalt in Polen für vier Tage erzeugt werden. Wenn eine Turbine unter Volllast läuft, dauere es nur 10 Minuten, um den Strom zu erzeugen, den ein durchschnittlicher polnischer Haushalt ein Jahr lang benötigt.

Die kombinierte Kapazität beider Projekte belaufe sich auf 1440 MW, was einen wesentlichen Teil der ersten Phase des polnischen Programms zur Entwicklung der Offshore-Windindustrie mit einer Gesamtkapazität von 5900 MW darstelle.  MFW Bałtyk II und III erhielten im Mai 2021 von der polnischen Energieregulierungsbehörde (ERO) den Zuschlag für Differenzverträge (CfD). Die Projekte befinden sich in der Ostsee, etwa 27 und 40 Kilometer vom Hafen von Łeba entfernt, wo Equinor ein Grundstück für seinen künftigen Betriebs- und Wartungshafen erworben hat.

Die endgültige Investitionsentscheidung für beide Projekte hängt laut Unternehmensinformation von der Erteilung der erforderlichen Genehmigungen ab und ist für 2024 geplant, wobei der erste Strom 2027 ins Netz eingespeist werden soll.

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Catrin Senger
Catrin ist Redakteurin bei Edelstahl Aktuell. Stahl zieht sich wie ein roter Faden durch ihr Berufsleben. Sie hat eine Ausbildung bei einem Großhändler für Rohr- und Rohrzubehör absolviert und in verschiedenen Funktionen bei einem Hersteller und Lieferanten von Analysegeräten für die Metallindustrie gearbeitet.