Evonik: Positive Evaluierung MACBETH-Projekt

Das von Evonik koordinierte, EU-geförderte Forschungsprojekt MACBETH (Membranes And Catalysts Beyond Economic and Technological Hurdles) hat nach 18 Monaten Laufzeit den ersten Meilenstein erreicht. Dies teilte das Unternehmen anlässlich der ersten Evaluierung durch die EU-Kommission mit. Ziel von MACBETH ist die Entwicklung von Technologien, die wichtige großtechnische Reaktionen wie etwa die Hydroformylierung (Oxosynthese) deutlich energieeffizienter machen.

„Die bisherigen Ergebnisse sind beeindruckend. Alle Teilprojekte sind im Zeitplan und auf einem guten Weg“, sagt Carmine Marzano, der im Auftrag der EU-Kommission als Projekt-Officer bei der European Health and Digital Executive Agency (HaDEA) für alle administrativen Belange von MACBETH zuständig ist.

Insgesamt fördert die EU die Maßnahme mit 16,6 Millionen Euro. 24 Partner aus zehn Ländern arbeiten bis 2024 in vier Teilprojekten daran, großtechnische Reaktionen energieeffizienter zu machen. Ein Teilprojekt findet bei Evonik im Chemiepark Marl statt und betrifft die Hydroformylierung: so genannte katalytische Membranreaktoren sollen für den industriellen Einsatz entwickelt werden. Im Labormaßstab funktionierten sie bereits – jetzt gehe es darum, sie industrietauglich zu machen und die Wirtschaftlichkeit des Ansatzes zu untersuchen.

Bis Ende 2022 solle eine Demonstrationsanlage unter realen, industriellen Bedingungen in die so genannte Oxo-Anlage im Chemiepark Marl implementiert werden. Die erwarteten Auswirkungen auf die Nachhaltigkeitsbilanz der Reaktionen sind groß: Da die neuen Membranreaktoren das entstehende Produkt direkt von anderen Komponenten trennen, würden bisher übliche, energieaufwendige Trennverfahren wie nachträgliche Destillationen entfallen. Dadurch erhoffen sich die Forscher eine Energieeffizienzsteigerung von fast 70 Prozent im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren. Damit einher geht auch eine deutliche Reduktion von Treibhausgasemissionen.

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Catrin Senger
Catrin ist Redakteurin bei Edelstahl Aktuell. Stahl zieht sich wie ein roter Faden durch ihr Berufsleben. Sie hat eine Ausbildung bei einem Großhändler für Rohr- und Rohrzubehör absolviert und in verschiedenen Funktionen bei einem Hersteller und Lieferanten von Analysegeräten für die Metallindustrie gearbeitet.