Framatome erhält nach eigenen Angaben einen Multimillionen-Euro-Auftrag zur Modernisierung der Kraninstrumentierungs- und Steuerungssysteme (I & C) an der von der Technischen Universität München betriebenen Forschungsneutronenquelle Heinz Maier-Leibnitz (FRM II). Die Kransysteme unterstützen verschiedene Aktivitäten wie Neutronenexperimente, Wartung, Abfallbehandlung und Kraftstoffhandhabung.
Die Zusammenarbeit mit außergewöhnlichen Organisationen wie dem FRM II zur Förderung der Forschung stärkt unsere Fähigkeiten und ermöglicht es uns, unsere Kunden besser zu bedienen, sagte Frédéric Lelièvre, Senior Executive Vice President für Vertrieb, regionale Plattformen und den Geschäftsbereich I & C bei Framatome. “Dieser Auftrag baut auf unserem Know-how über die Kernenergieerzeugung hinaus auf, da wir unsere Unterstützung für Forschungsreaktoren, Sterilisation und Automatisierung medizinischer Einrichtungen erweitern.”
Bei dem Modernisierungsprojekt werden vorhandene Komponenten abgebaut, vier neue Krane in Betrieb genommen und ein automatisiertes Steuerungssystem implementiert. Diese Verbesserungen entsprechen den Sicherheitsstandards der Nuclear Safety Standards Commission (KTA) und sollen die Reaktorsicherheit verbessern, die Wartungskosten senken, den langfristigen Betrieb aufrecht erhalten und Investitionen in die Anlage sichern, heißt es weiter.
Durch die Modernisierung der Kransysteme stellen wir die zukünftige Verfügbarkeit von Neutronen für die wissenschaftliche Forschung sowie für medizinische und industrielle Anwendungen sicher, sagte Daniel Schneider, FRM II-Projektmanager.
Das modernisierte I & C-System bietet ausfallsichere, redundante Komponenten und erweiterte Cybersicherheitsfunktionen. Dieses sicherheitsrelevante System erfordert vor der Installation eine unabhängige Überprüfung durch die TÜV Technical Inspection Association.
FRM II wurde von Framatome und seinen Vorgängerunternehmen gebaut und 2004 in Betrieb genommen. Es ist die weltweit leistungsstärkste und modernste Neutronenquelle und gewährleistet die Versorgungssicherheit für alle Anwendungen. Rund 1.000 internationale Gastforscher kommen jedes Jahr zu FRM II, um Spitzenforschung zu betreiben.
Das Projekt soll bis Ende 2022 abgeschlossen sein.
Foto: W. Schürmann / TUM