Kraftstoffe treiben Motoren und Maschinen an, sind aber gleichzeitig aggressiv. Bauteile, die damit in Kontakt kommen, werden daher nicht nur belastet, sie verändern unter Umständen auch ihre Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit. Ob und wie dies geschieht, ist für Entwickler und Konstrukteure von großer Bedeutung. Unterstützung bei der Prüfung von Bauteilen in korrosiven Medien bietet das Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit LBF mit neuen maßgeschneiderten Versuchsständen. Wie das Institut mitteilt, hat es jüngst die in bislang 15 Jahren gesammelten Betriebserfahrungen und aktuelle Kundenanfragen in den Bau zweier neuer und optimierter Anlagen einfließen lassen. Mit ihnen kann das Fraunhofer LBF nach eigenen Angaben Schwingfestigkeitsversuche an Proben oder Bauteilen in korrosiven Medien im Temperaturbereich von 25 bis 160 Grad Celsius und mit einer maximalen Prüfkraft von 63 Kilonewton vornehmen. Auf diesem Weg können die LBF-Wissenschaftler Unternehmen dabei unterstützen, die experimentelle und numerische Simulation zu vernetzen, heißt es. Das bisherige Betriebskonzept basierte auf dem Einsatz einer Schutzgasatmosphäre. Die neuen Prüfstände sollen stattdessen mit einer per SPS gesteuerten Belüftung arbeiten. Das sorgt laut Fraunhofer LBF für einen schnelleren Probenwechsel und erhöht die Anlagenverfügbarkeit. Mit den neuen Anlagen kann das Fraunhofer LBF demnach Werkstoffe validieren, die in Kontakt mit aktuell gängigen Kraftstoffen wie Benzin, Diesel oder Kerosin und zukünftigen flüssigen Kraftstoffen stehen. Dies können neuartige synthetische Komponenten, Methanol, Ethanol, Rapsölmethylester (Biodiesel) und beliebige Mischungen daraus sein.