H.P. Kaysser investiert in Zerspanungstechnik-Kompetenzzentrum

Die H.P. Kaysser GmbH + Co. KG hat in einer Pressemmeldung mitgeteilt, dass das Unternehmen rund acht Millionen Euro in ein Kompetenzzentrum für die Präzisionszerspanung investiert. Das neue Fertigungszentrum mit CO₂-schonender und nachhaltiger Klimatisierung sei ab 2025 die Heimat von zehn Präzisions-BAZ unterschiedlicher Möglichkeiten. Als Highlight der Investition werde eine neue Fahrständer-Fräsmaschine zur hochpräzisen Großteilebearbeitung genannt. Dies sei laut Unternehmen eine der größten Investitionen in der Firmengeschichte und ein Schritt zur Zukunftssicherung.

„Auch und gerade in schwierigen Zeiten investieren wir weiter und bekennen uns zum Standort. Das neue Kompetenzzentrum Zerspanungstechnik ist die zweitgrößte Investition der Firmengeschichte“, so Thomas Kaysser, geschäftsführender Gesellschafter der H.P. Kaysser GmbH + Co. KG. Die 2500 m² große Halle werde zehn Bearbeitungszentren zur hochpräzisen Feinzerspanung beherbergen. Damit engste Toleranzen eingehalten und präzise Ergebnisse gewährleistet werden könnten, sorge ein intelligentes Klimamanagement für eine konstante Temperatur von +/- 1 °C – und das CO₂-schonend und nachhaltig. Die Fertigstellung sei für das Frühjahr 2025 geplant.

Nachhaltige Kühlsysteme statt klassischer Klimaanlage

Hochmoderne Kühlsysteme sorgen laut Unternehmensangaben für eine energieeffiziente Klimatisierung ohne stromintensive Klimaanlage. Eine Art Fußbodenheizung und -kühlung halte die Betonkerntemperatur konstant, während Schwerkraft-Kühlsysteme an den Wänden dafür sorgen sollen, dass die Temperatur auf Bearbeitungshöhe konstant bleibe. Eine Wärmepumpe mit 300 kW liefere die Energie dafür. Gespeist werde sie durch die hauseigene Solaranlage mit 1450 kW Peak. Der ursprünglich als Montagehalle geplante Bau werde somit zu einem Kompetenzzentrum für die hochgenaue Präzisionszerspanung mit engsten Toleranzen. Das Teilespektrum reiche von ganz kleinen Werkstücken bis zu 14.000 × 2500 mm. Zurzeit würden nach und nach vorhandene Maschinen umgezogen und neue aufgebaut.

Die neue Fahrständer-Fräsmaschine von Soraluce könne Werkstücke bis zu einer Länge von 14 Metern bearbeiten. „Unsere Kunden übertragen uns immer mehr Wertschöpfung und Verantwortung auch für die Herstellung großer Teile mit größten Anforderungen an Präzision und Toleranz. In der neuen klimastabilen Halle können wir Toleranzen im 1/100stel Millimeter Bereich gewährleisten“, so Kaysser. Zu den hergestellten Produkten zählten große Maschinengrundkörper für die EUV-Lithografie und für die Pharmaindustrie sowie Feeder für einen Verbund von Karosserieteilepressen. Gespeist würden die Maschinen in der Halle durch ein vollautomatisches 50 m langes Teilelager von Fastems. Die Vorrüstung der Werkstücke geschehe außerhalb der Maschinen. Das ermögliche vollautomatische und wirtschaftliche Fräsprozesse ab Losgröße eins.

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Sonja Wingels
Sonja ist Redakteurin bei der Edelstahl Aktuell. Nach ihrem Studium der Psychologie an der HHU in Düsseldorf und selbstständiger Arbeit als Content Creator nutzt sie nun diese Erfahrungen, um zum Erfolg der Zeitung beizutragen und ihr Fachwissen in der Edelstahlbranche zu vertiefen.