Mit insgesamt rund 15,6 Millionen Euro fördert das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) im Projekt „HyCruisE” die Entwicklung einer leistungsstarken Brennstoffzellengroßanlage für die Seeschifffahrt. Die innovative und klimafreundliche Technologie soll an Bord eines Kreuzfahrtschiffs im Praxisbetrieb erprobt werden.
In einer aktuellen Pressemeldung informierte das BMDV über das Forschungs- und Entwicklungsvorhaben „HyCruisE“: Die Firma Freudenberg e-Power Systems und die MEYER WERFT GmbH & Co. KG haben es sich hier laut BMDV zum Ziel gesetzt, ein neuartiges PEM (Polymer-Elektrolyt-Membran)-Brennstoffzellensystem mit integrierter Reformertechnologie für den Brückenkraftstoff LNG beziehungsweise erneuerbare Gase, sogenanntes synthetisches natürliches Gas (SNG), weiterzuentwickeln. Auf Basis der Entwicklungstätigkeit soll erstmalig eine im Megawatt-Bereich hochskalierte Brennstoffzellengroßanlage aufgebaut und erprobt werden. Das Projekt „HyCruisE“ werde im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP) durch das BMDV gefördert.
Um die Großanlage „HyCruisE“ in die Praxis umzusetzen, müssten zum einen eine neue Reformertechnologie für die effiziente Herstellung von reformiertem Wasserstoff an Bord entwickelt und zum anderen eine schwerlasttaugliche Brennstoffzellentechnologie skaliert werden. Dies werde in mechanisch und thermisch hochintegrierten Einzelsystemen in der Leistungsklasse von jeweils 500 kW realisiert. Auf Basis ihrer modularen Integrationsfähigkeit sollen diese Einzelsysteme an Bord eines Kreuzfahrtschiffs der Reederei Silversea Cruises zu einer Brennstoffzellengroßanlage integriert und im Realeinsatz erprobt werden. Die Brennstoffzellengroßanlage soll künftig den gesamten Hotelbetrieb des Schiffes versorgen. Daneben stünden auch die elektrische und thermische Einbindung sowie die neuartige Sicherheitstechnik für Brennstoffzellenanlagen mit LNG beziehungsweise SNG an Bord von Passagierschiffen im Fokus der Entwicklung.