Iberdrola und Masdar: 5,2-Milliarden-Euro-Investitionsvereinbarung

Masdar und Iberdrola haben laut Pressemitteilung zwei zentrale Meilensteine ihrer strategischen Partnerschaft erreicht: die vollständige Inbetriebnahme des Offshore-Windparks Baltic Eagle in Deutschland sowie den Abschluss einer Co-Investitionsvereinbarung für das britische Offshore-Projekt East Anglia THREE mit einem Gesamtvolumen von 5,2 Milliarden Euro.

Die 2023 unterzeichnete Partnerschaft zwischen Masdar und Iberdrola sei eine der größten bilateralen Allianzen im globalen Sektor für saubere Energie. Das gemeinsame Investitionsvolumen in Offshore-Wind- und Wasserstoffprojekte in Deutschland, dem Vereinigten Königreich und den USA solle sich auf insgesamt 15 Milliarden Euro belaufen.

East Anglia THREE (UK)

Masdar und Iberdrola würden jeweils 50 Prozent der Anteile am 1,4-GW-Offshore-Windpark East Anglia THREE halten und das Projekt gemeinsam führen. Die Transaktion gilt nach Unternehmensangaben als größte Offshore-Wind-Transaktion des Jahrzehnts. Alle aufschiebenden Bedingungen seien erfüllt worden; der Abschluss der Transaktion werde in Kürze erwartet.

Am 9. Juli sei die Projektfinanzierung in Höhe von rund 3,5 Milliarden Pfund (rund 4,1 Milliarden Euro) mit 24 internationalen Banken unterzeichnet worden. Die Finanzierung sei zu 40 Prozent überzeichnet gewesen und zähle zu den größten ihrer Art. Sie decke einen wesentlichen Teil der Gesamtkosten von rund 5,2 Milliarden Euro, ohne dass Schulden in den Bilanzen der Partner konsolidiert würden.

East Anglia THREE entstehe vor der Küste von Suffolk (UK) und solle in der Anfangsphase ab dem vierten Quartal 2026 in Betrieb gehen. Der Windpark werde voraussichtlich ausreichend Strom erzeugen, um 1,3 Millionen britische Haushalte zu versorgen. Einnahmesicherheit bestehe durch einen 15-jährigen, an den Verbraucherpreisindex (CPI) gekoppelten Vertrag für Differenzzahlungen (Contract for Difference, CfD) aus den Ausschreibungsrunden AR4 und AR6 der britischen Regierung sowie durch einen Stromabnahmevertrag (Power Purchase Agreement, PPA) mit Amazon aus dem Jahr 2024. Während der Bauphase sollten rund 2.300 Arbeitsplätze entstehen, langfristig würden etwa 100 Stellen erwartet.

Baltic Eagle (Deutschland)

Der Offshore-Windpark Baltic Eagle in der deutschen Ostsee sei vollständig ans Netz gebracht worden. Das Projekt mit einer installierten Leistung von 476 MW werde rund 475.000 Haushalte mit Strom versorgen und den CO₂-Ausstoß jährlich um rund 800.000 Tonnen senken.

Baltic Eagle sei das erste Projekt, das im Rahmen der strategischen Partnerschaft von Masdar und Iberdrola realisiert worden sei, Masdars erstes Offshore-Projekt in Deutschland sowie das bislang größte Euro-finanzierte Projekt des Unternehmens. Der Windpark sei das zweite von drei großen Offshore-Windprojekten von Iberdrola in Deutschland – neben dem in Betrieb befindlichen Projekt Wikinger (350 MW) und dem geplanten Windanker (315 MW). Gemeinsam bildeten sie Iberdrolas sogenannten Baltic Hub.

Windanker und Partnerschaft mit Kansai

Iberdrola habe zudem mit dem japanischen Energieunternehmen Kansai eine strategische Vereinbarung über die gemeinsame Investition in das 315-MW-Offshore-Projekt Windanker in der Ostsee abgeschlossen. Nach Erhalt aller erforderlichen Genehmigungen halte Iberdrola 51 Prozent der Anteile und übernehme Betrieb, Wartung und weitere Dienstleistungen. Der Windpark solle 21 Windturbinen mit je 15 MW umfassen und im letzten Quartal 2026 in Betrieb gehen. Die gesamte Energieproduktion sei bereits durch langfristige Verträge vermarktet worden. Der Gesamtwert des Projekts liege bei rund 1,28 Milliarden Euro.

Vorheriger ArtikelEdelstahl im Einsatz für die Papierproduktion
Sonja Wingels
Sonja ist Redakteurin bei der Edelstahl Aktuell. Nach ihrem Studium der Psychologie an der HHU in Düsseldorf und selbstständiger Arbeit als Content Creator nutzt sie nun diese Erfahrungen, um zum Erfolg der Zeitung beizutragen und ihr Fachwissen in der Edelstahlbranche zu vertiefen.