Mit einem feierlichen Spatenstich wurden am 21.04.2023 die Bauarbeiten am Heizkraftwerk der Koehler-Gruppe in Oberkirch begonnen. Bis voraussichtlich Herbst 2024 wird das bestehende Kraftwerk erweitert und umgebaut, um in Zukunft klimafreundlich Biomasse zu verheizen. Das teilte das Unternehmen in einer aktuellen Pressemeldung mit.
Um die Energie für die Produktion verschiedener Spezialpapiere in Oberkirch zukünftig aus Biomasse zu gewinnen, investiere die Koehler-Gruppe über 70 Millionen Euro. Das bestehende Kraftwerk, welches 1986 erbaut wurde, werde mit verschiedenen Umbaumaßnahmen dem neuen Brennstoff angepasst. Außerdem sollen zwei Annahmestellen für die Entladung der LKW und entsprechende Silos für die Lagerung gebaut werden.
Als Brennstoff setze Koehler in Zukunft auf Hackschnitzel, Grünschnitt und Sägerestholz. Der Vorteil von Biomasse sei neben der CO2-Neutralität auch die gute Verfügbarkeit des Brennstoffes. Zum Einsatz sollen nur naturbelassene Hölzer aus der Region kommen. Durch kurze Wege werde die Koehler-Gruppe ihren CO 2- Fußabdruck zusätzlich reduzieren.
Mit dem Umbau des Kraftwerkes gehe auch der Ausbau der sogenannten Kaltreserve einher, die im Falle eines Kraftwerkstillstandes aktiviert werden könne. Die Befeuerung mit Biomasse erfordere weit mehr Revisionsarbeiten als bisher und sorgt deshalb für Stillstände. Auch der Wirkungsgrad von Biomasse sei nicht so gut wie der von Steinkohle. Mit der größeren Kaltreserve, die zukünftig mit Erdgas statt Heizöl betrieben wird, werde aber auch hier für einen reibungslosen Produktionsablauf gesorgt. Auf lange Sicht fahre die Koehler-Gruppe mit der Biomasse als Energieträger kostengünstiger als bisher. Sogar ein Netzparallelbetrieb sei geplant, bei dem Überschüsse des grünen Stroms ins öffentliche Netzt eingespeist werden sollen.