Der Nickelpreis stieg aufgrund von Versorgungsengpässen auf den höchsten Stand seit fünf Jahren. Der weltweit größte Nickelminenproduzent und hinter den Philippinen der zweitgrößte Exporteur von Nickelerz und -konzentrat Indonesien hatte zuvor angekündigt, die Ausfuhr von Erz ab Dezember zu verbieten und damit den Exportstopp um zwei Jahre vorziehen zu wollen.
Die Gerüchte, dass das Verbot vorgezogen werden könnte, haben den ganzen Sommer über zugenommen, und der jüngste Anstieg ist nun der sichtbare Beweis dafür, dass der Schritt doch nicht vollständig in den Preisen abgebildet war”, zitierte Reuters den ING-Rohstoffanalysten Warren Patterson.
Der Preis für das Metall, das hauptsächlich für die Edelstahl-Produktion benötigt wird, ist in diesem Jahr im Vergleich zu den anderen Basisindustriemetallen überdurchschnittlich gestiegen. Zwar kam der Preis zu Wochenbeginn wieder um rund 600 Dollar zurück, noch immer aber steht für 2019 ein Preiszuwachs von mehr als 75 Prozent zu Buche.
Indonesiens Energie- und Rohstoffminister Ignasius Jonan kündigte an, er habe eine neue Verordnung zur Beschränkung der Erzexporte unterzeichnet. Der Erz-Export war ursprünglich 2014 verboten worden, wurde aber 2017 für bestimmte Mineralien wieder geöffnet, um den Bergleuten Zeit zu geben, Schmelzanlagen zur Verarbeitung von Mineralien wie Nickel, Bauxit und Kupfer zu errichten. Ziel ist es, künftig verarbeitete und damit höherwertige Metall-Produkte exportieren zu können. Angaben des Energie- und Rohstoffministeriums zufolge sollen bis 2022 rund 22 Nickelschmelzen gebaut werden.
Obwohl der Nickelpreis in den letzten beiden Monaten um fast 50 Prozent gestiegen ist, reißen die Sorgen der Marktteilnehmer nicht ab, dass der globale Nickelmarkt in den nächsten Jahren stark unterversorgt sein könnte, so Commerzbank-Analyst Daniel Briesemann. Diese Sorgen rechtfertigen unseres Erachtens zwar einen hohen Preis, der rasante Anstieg, der teilweise spekulativ getrieben war, scheint uns aber übertrieben.