Vattenfall plant weitere hohe Investitionen in den Ausbau der Offshore-Windenergie in Deutschland. In der vergangenen Woche hat das Unternehmen laut aktueller Pressemeldung die Bundesnetzagentur in Bonn darüber informiert, dass es sein Eintrittsrecht für den Windpark „N-6.6“ ausübt. Diese Fläche liegt rund 85 Kilometer nördlich der Insel Borkum. In den kommenden Jahren wolle Vattenfall dort einen Offshore-Windpark der neuesten Generation mit einer installierten Leistung von 630 Megawatt (MW) errichten. Das Projekt firmiere künftig unter dem Namen “Nordlicht II”.
Bereits im September 2022 hat Vattenfall sein Eintrittsrecht für den Windpark „N-7.2“ ausgeübt. Der auf dieser Fläche entstehende Windpark “Nordlicht I” werde eine installierte Kapazität von 980 MW haben.
Mit zusammen 1.610 MW installierter Kapazität könnten die Windparks pro Jahr eine Strommenge produzieren, die rechnerisch dem Jahresbedarf von mehr als 1,7 Millionen deutscher Durchschnittshaushalte entspreche. Vorbehaltlich der finalen Investitionsentscheidungen des Unternehmens könnten Nordlicht I ab 2027 und Nordlicht II ab 2028 ans Netz gehen. Mit diesen Windparks baue Vattenfall seine Stromerzeugung aus Windenergie an Land und auf See auf fast sechs Gigawatt (GW) aus.
„Mit Investitionen in die Windparks Nordlicht I und II leisten wir einen wichtigen Beitrag zum Erreichen des deutschen Ausbauziels für Offshore-Wind von 30 GW“, so Christian Barthélémy, Deutschlandchef von Vattenfall. „Trotz der zuletzt deutlich schwierigeren Rahmenbedingungen, unter denen die gesamte Branche leidet, zeigen wir hiermit Flagge für die Offshore-Windenergie in Deutschland. Wir erwarten angesichts zuletzt stark gestiegener Kosten für den Bau und den Betrieb von Offshore-Windparks mögliche Synergien bei zwei benachbarten Windparks, die sich kostendämpfend auswirken können.”
Hintergrund zu den Projekten „Nordlicht I” und „Nordlicht II“
Vattenfall hatte diese Projekte bereits im Jahr 2016 bzw. 2017 erworben, damals noch unter den Namen „Global Tech II“ und „Atlantis I“. Im Zuge der Umstellung auf Ausschreibungsverfahren für Offshore-Windenergie wurden die Flächen N-7.2 (2022) und N-6.6 (2023) durch die Bundesnetzagentur (BNetzA) verauktioniert. Vattenfall hält das gesetzlich geregelte, so genannte Eintrittsrecht für die weitere Entwicklung und Bebauung dieser Flächen und hat dieses ausgeübt. Zusammen verfügen Nordlicht I und Nordlicht II über eine Kapazität von 1.610 MW.