Im Rahmen des Berliner Stahldialogs am 5. Juni bekannte sich Günther Oettinger, EU-Kommissar für Energie, zur Bedeutung der Stahlbranche als Basisindustrie in Deutschland: „Stahl ist ein Hightech-Produkt und steht am Anfang der Wertschöpfung – doch wenn sich ein Glied aus der Kette löst, verliert mittelfristig die gesamte Wertschöpfungskette.“ Vor Gästen aus Politik und Wirtschaft betonte er in seiner Rede, dass vor allem die steigenden Energiepreise die zentrale Herausforderung für die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie sind und hob klar die Gefahr der schleichenden Deindustrialisierung für den Standort Deutschland hervor. Damit Energie in Europabezahlbar bleibe, forderte er neue politische Wege in Form einer Agenda 2020 für stabile Energiepreise. Mit Blick auf den deutschen Industriestandort bemängelt er in diesem Zusammenhang den hohen Anteil an Steuern und Umlagen: „52 Prozent des Strompreises in Deutschland sind staatsgetrieben, das kann man ändern.“