Noch steht der deutsche Umweltsatellit EnMAP (Environmental Mapping and Analysis Program), der erste in Deutschland entwickelte und gebaute Hyperspektralsatellit, in einer Reinraumhalle der OHB System AG in Bremen. Wie OHB in einer aktuellen Pressemeldung mitteilte, werden letzte Arbeiten durchgeführt, bevor er sich auf den Weg zum Startplatz macht.
Voraussichtlich Anfang April 2022 werde EnMAP an Bord einer Falcon-9-Rakete von SpaceX vom Kennedy Space Center aus in den Weltraum aufbrechen. Aus rund 650 Kilometern Höhe werde EnMAP die Erde fest im Blick behalten und mit einzigartigen Aufnahmen aus dem Weltraum den Planeten in mehr als allen Farben aufnehmen. Dafür analysiere er die von der Erdoberfläche zurückgeworfene Sonnenstrahlung.
Die Technologie der hyperspektralen Fernerkundung, eine Sensorik, die bisher nur vom Flugzeug aus eingesetzt wurde, werde nun erstmals für eine operationelle Satellitenmission eingesetzt. „Ein handelsüblicher Fotoapparat hat eine dreikanalige Kamera. EnMAP hat hingegen mehr als 220 Farbkanäle, die aus 650 Kilometern Höhe eine Auflösung von 30 Metern am Boden erreichen können“, so Dr. Walther Pelzer, Vorstandsmitglied des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt und Leiter der Deutschen Raumfahrtagentur im DLR.
„EnMAP ist ein einzigartiger Satellit, an dem viele Partner und Teams mitgearbeitet haben und ihnen allen gilt unser großer Dank! Dass ein so hochkomplexes System uns und alle Beteiligten an die Grenze des technisch Machbaren geführt hat, hat auch allen Mitwirkenden bei OHB, in der Deutschen Raumfahrtagentur, aber natürlich auch beim GFZ und den vielen Zulieferern und letztendlich auch bei unseren Kunden oft viel abverlangt“, so Sabine von der Recke, Vorständin OHB System AG.