Outokumpu schließt Bochumer Werk schon 2014

Outokumpu setzt ein hartes Sparprogramm um: Zu den Kernpunkten des neuen Konzeptes gehört die Schließung des Bochumer Werkes schon 2014. Das teilte das Unternehmen am heutigen Dienstag mit. Ursprünglich sollte das Werk bis Ende 2016 in Betrieb bleiben. Zudem soll die Kaltwalzkapazität in Deutschland um 300.000 bis 350.000 Tonnen verringert werden. Die Service-Center in Langenhagen und Barcelona sollen geschlossen werden. Die Glüh- und Beizkapazität in Finnland wird um 200.000 verringert. Insgesamt werden rund 3.500 Stellen abgebaut, davon 1.000 in Europa.
Weitere Änderungen in Deutschland: Für Benrath ist den Angaben zufolge geplant, das NIFO-Investitionsprogramm (Nirosta Ferrit-Optimierung) dem ursprünglichen Zeitplan entsprechend fortzuführen. Die Benrather Produktion wird somit nach Krefeld verlagert und der Standort bis Ende 2015 geschlossen. Um die Produktionsverlagerung zu ermöglichen und die Rolle von Krefeld innerhalb des Unternehmens zu stärken, plant Outokumpu, 100 Millionen Euro in den Standort Krefeld zu investieren.
Als Begründung nennt das Unternehmen, dass der Edelstahlmarkt 2013 nach wie vor herausfordernd sei, vor allem aufgrund der anhaltend schwachen Konjunktur in Europa und der weltweiten Überkapazitäten in der Branche. Outokumpu habe auch 2013 hohe Verluste hinnehmen müssen: Per Ende Juni belief sich die Nettoverschuldung nach Unternehmensangaben auf rund 3,0 Milliarden Euro. Die Überkapazitäten in der Branche und die Importe aus Asien setzten die Preise und Margen weiter unter Druck. Anzeichen für eine wesentliche Verbesserung des Marktumfeldes seien derzeit nicht zu erkennen.

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Catrin Senger
Catrin ist Redakteurin bei Edelstahl Aktuell. Stahl zieht sich wie ein roter Faden durch ihr Berufsleben. Sie hat eine Ausbildung bei einem Großhändler für Rohr- und Rohrzubehör absolviert und in verschiedenen Funktionen bei einem Hersteller und Lieferanten von Analysegeräten für die Metallindustrie gearbeitet.