Fotos: Paul Meijering
Seit Paul Meijering sein Unternehmen gründete und Anbieter für Edelstahl und Speziallegierungen wurde, blieb er seiner Philosophie treu „Seinen eigenen Weg zu gehen und zu tun, was sich richtig anfühlt“. Der Fokus auf Qualität und Kundenzufriedenheit führt dazu, dass das Unternehmen Jahr für Jahr wachsen und gedeihen konnte. Die umfangreichen Investitionen der letzten Jahre in neue Lagerräume, Systeme und Maschinen tragen heute Früchte, die wollen geerntet werden.
Mit mehr als drei Jahrzehnten Erfahrung in der Branche ist Paul eine bekannte Persönlichkeit in der Welt des Edelstahlhandels. Mit einem breiten Lächeln und einer scheinbar endlosen Liste von Anekdoten ist er immer seinen eigenen Weg in der Welt der Lieferung und des Vertriebs gegangen.
Gut gerüstet: Auch für ausgefallene Aufträge
Heute sendet Paul Meijering Rohre, Armaturen und Flansche aus rostfreien und anderen korrosionsbeständigen Legierungen aus Zaltbommel in den Niederlanden in die ganze Welt. Mit einem Angebot von mehr als 11.000 Artikeln in acht verschiedenen Edelstahl-Qualitäten investiert das Unternehmen kontinuierlich in
Technologie, Ausrüstung und Personal, um erstklassigen Service bieten zu können. So verfügt die Werkshalle seit Ende 2022 über einen neuen Rohrlaser und zwei Bystronic Blechlaser.
Die moderne 3D-Laser-Schneidemaschine Lasertube LT8.20 der BLM Group ist in der Lage, klassische, praktische und ausgefallene Rohrbearbeitung umzusetzen. Kunden liefern standardmäßig die Schnittmuster als Datei mit dem Auftrag mit. Wenn Kunden Schnittmuster mitschicken, wie beispielsweise für dekorative Netzrohre, ein Instrument oder andere ausgefallenere Rohrprojekte, kann dies ebenfalls von der Maschine geschnitten werden. Die Laser-Schneidemaschine kann Rohre bis zu 40 kg pro Meter und von 12 bis 240mm Durchmesser schneiden.
Zur Verarbeitung und Umgestaltung von Rohren ist das Bearbeitungszentrum ebenfalls mit sieben Sägemaschinen ausgestattet, vier davon neue Sägen, die ältere Maschinen ersetzt haben. Paul Meijering bringt es mit einem Lächeln auf den Punkt: „Wir sägen gerne! Nach dem Sägeprozess wird natürlich auch entgratet, beim Laserschneiden brauchen wir nicht zu Entgraten. Bestehende Kunden versuchen wir so oft wie möglich darüber zu informieren, dass wir auch auf Maß geschnittene oder lasergeschnittene Rohre liefern können.“
„Dass wir auch sehr große Rohre bearbeiten können, ist definitiv ein Alleinstellungsmerkmal“, so Meijering. Die Sägemaschine Cosen SH-1010W macht ab Anfang Mai 2024 das Rundsägen bis zu einem Durchmesser von 1.050 mm möglich.
Beim Sägen von besonders großen Rohren ist Vorsicht geboten, denn das Rohr muss fest genug in der Maschine gehalten werden, damit sichergestellt ist, dass sich das Rohr nicht bewegt, aber es darf auch nicht zu fest gehalten werden, denn dadurch könnte es zu Verformungen kommen. Je dünner die Wandstärke, desto anspruchsvoller ist der Prozess. Paul Meijering versucht für seine Kunden alles möglich zu machen und entsprechend wächst das Geschäft mit Sägen jedes Jahr. Er verkauft am liebsten das, was andere nicht haben. Dies erklärt seine große Liebe für große Rohre und besondere Qualitäten
Der Schneide- und Bearbeitungsbetrieb wird vollständig von den internen Mitarbeitern durchgeführt. „Wir haben keine großen Vollautomaten, sondern setzen auf Manpower. Bei uns liegt der Fokus nicht auf Luxus, sondern auf Pragmatismus. Denn gut und zuverlässig zu sein, ist etwas anderes als den größten Luxus zu haben“, so Paul Meijering.
Auch gebogene Rohre und Fittings können gesägt oder geschnitten werden. „Wenn ein Kunde ein gebogenes Rohr auf einen 30° Winkel geschnitten haben möchte, machen wir das natürlich auch.“ Es gibt keine Mindestbestellgröße, selbst Bestellungen für 1 Stück werden verkauft.
Das aktuelle Ziel des Unternehmens ist es, die Früchte der Investitionen der letzten Jahre zu ernten und die hohe Qualität beizubehalten. „Bei den meisten unserer größten Kunden haben wir in den letzten Jahren keinen einzigen Fehler gemacht“, so Meijering stolz.
Ein loyales Netzwerk an Lieferanten und Kunden
Um gute Beziehungen mit seinem ausgedehnten Lieferantennetzwerk zu pflegen, setzen Paul Meijering und seine Kollegen aus dem Einkauf auf persönliche Besuche. Es werden regelmäßig Termine bei den Lieferanten organisiert, um die Qualität der Hersteller sicher zu stellen. Trotz Bürokratie und Anforderungen wie CBAM bleibt Paul Meijering auch seinen vertrauten Lieferanten aus dem außereuropäischen Gebiet treu. „Es handelt sich um Qualitätsprodukte von Herstellern und Lieferanten, die zuverlässig sind. Jede Lieferung, die hier reinkommt, wird geprüft. Eine sehr intensive Qualitätskontrolle ist uns sehr wichtig.“ Die CBAM-Strategie des Unternehmens lautet entsprechend: weitsichtige Einkäufe und ein ausgedehntes Lieferantennetzwerk.
Auch der persönliche Auftritt auf Messen ist für Paul Meijering sehr wertvoll: „Aussteller auf Messen zu sein ist uns wichtig. Wir bauen so ein globales Netzwerk auf und gewinnen schnell neue Kunden dazu, die ein Teil unseres Kundenstammes werden. Duplex World Summit und Stainless Steel World sind übrigens die einzigen Messen, auf denen wir ausstellen, da sie unserer Meinung nach die besten sind.“
Um diesen engen Kontakt nicht nur mit den Lieferanten, sondern auch mit den Kunden in einer immer stärker digitalisierten Welt zu halten, hat Paul Meijering immer ein offenes Ohr und setzt auf persönlichen Kontakt: „Die Anfragen erreichen uns immer digital und wir möchten alles so weit digitalisieren, dass diese Anfragen direkt im System verarbeitet werden. Der persönliche Kontakt erfolgt nach der Lieferung, wenn wir uns rückversichern, dass alles richtig und zur Zufriedenheit des Kunden geliefert wurde.“
„Es gibt bei uns keine langlaufenden Aufträge, aber auch keinen Stress und das ist gar nicht so kompliziert, es ist alles eine Frage der guten Organisation. Denn wir vermeiden unnötige Komplikationen bei den Arbeitsabläufen. Kommt um 16:30 ein Auftrag rein, hat dieser eine durchschnittliche Durchlaufzeit von 5 Minuten und wird losgeschickt. Wenn die Lieferung am nächsten Morgen um 8 Uhr da ist, sind alle Kunden immer ganz verwundert“, lacht Meijering. „Wir sind zurecht der schnellste Lieferant Europas. Das können wir für die Beneluxländer und das Ruhrgebiet mit unseren eigenen LKW und Fahrern sicherstellen. Auch für globale Unternehmen arbeiten wir mit niederländischen Transportunternehmen zusammen, die so zuverlässig und schnell sind, dass auch bei internationalen Aufträgen die Abwicklung und Auslieferung zumeist an einem Tag erfolgen. Unsere treuen Kunden legen Wert auf den Service.“
Das Unternehmen führt weiterhin die gleichen acht Edelstahl-Qualitäten wie vor vier Jahren und handelt grundsätzlich nach dem Prinzip: „Wenn die Anfrage für ein Produkt kommt, fangen wir damit an, diese neue Ware auf Lager zu haben Die Anfrage formt das Programm, denn die Kunden wissen ganz genau, was sie wollen, und das steht in der Anfrage.”
Die Kunden von Paul Meijering sind zu 80 Prozent Händler. Manche Endkunden werden auch direkt beliefert. Erreicht das Unternehmen allerdings Anfragen von Endkunden eines Kunden, werden diese nicht angenommen, denn Fair-Play wird bei Paul Meijering großgeschrieben. Früher habe Paul Meijering nur mit anderen Händlern gehandelt, heutzutage wird eine breitere Kundschaft beliefert.
Stolz und Unabhängigkeit: Ein eigener Weg
Der Ritter im Logo von Paul Meijering repräsentiert Stolz und Unabhängigkeit. Sein Vater habe ihm mit auf den Weg gegeben, wenn er Geld verdient, solle er es mit guten sauberen Geschäften machen, keinen Wettbewerb mit Freunden eingehen, es als Zeichen des Erfolges nehmen, wenn man Steuern bezahlen darf und mit Loyalität und Fair-Play ein Geschäft aufzubauen, auf das er stolz sein könne. Dies habe Paul Meijering nie vergessen.
Meijering habe zehn Jahre lang selbst im Lager gearbeitet, nachdem er die Firma mit seiner Mutter gegründet hat. „Du machst den Verkauf, ich mache den Rest, habe ich damals zu ihr gesagt“, erinnert er sich mit einem Lächeln.
Die Kunden von Paul Meijering sind zu 80 Prozent Händler. Manche Endkunden werden auch direkt beliefert. Erreicht das Unternehmen allerdings Anfragen von Endkunden eines Kunden, werden diese nicht angenommen, denn Fair-Play wird bei Paul Meijering großgeschrieben. Früher habe Paul Meijering nur mit anderen Händlern gehandelt,
„Man sollte als Unternehmen immer weiter gehen. Wir versuchen, uns immer zu erneuern und tun dies kontinuierlich“, so Paul Meijering. „Seit 2020 beweisen wir: Auch in Krisenzeiten wird geliefert, und dass stärker denn je. Denn für uns ist nichts schwierig.
Wir versuchen alles ein wenig individuell anzugehen, also unseren eigenen Weg zu finden, die Dinge zu tun.“
In den letzten Jahren habe das Unternehmen auch verstärkt Rohre aus der Ukraine gekauft, um das Land auf natürlichem Wege zu unterstützen und die Wirtschaft anzukurbeln. „Außerdem ist die Qualität hervorragend und der Service immer freundlich und zuverlässig“, lobt Meijering.
Reststücke werden eingelagert oder recycelt. Auch das Verpackungsmaterial ist komplett recyceltes Material oder wird direkt wiederverwendet. Bei einem Rundgang durch das helle und aufgeräumte Lager fallen dann auch die sauber gestapelten Verpackungen auf, die einer weiteren Verwendung zugeführt werden. Kartons mit Paul Meijering-Logo sind dagegen Fehlanzeige.
Mitarbeiter und Zukunft
Mit Fachkräftemangel hat Paul Meijering kein Problem. Das Unternehmen hat einen guten Namen in der Region, der dafür steht, die Arbeiter gut zu bezahlen, Firmenwagen zu stellen, moderne Arbeitsplätze zu bieten und eine Kantine mit leckerem Essen zu haben.
Paul Meijering ist sehr stolz auf seine Mitarbeiter. Dies zeigt sich vor allem bei der Führung durch die Werkshallen, in denen er nicht nur die Örtlichkeiten, Produkte und Maschinen, sondern vor allem auch die Mitarbeiter vorstellt, sich Zeit nimmt, mit ihnen zu reden und uns Anekdoten aus ihrem Leben erzählt.
Ein Familienbetrieb, in dem sich alle kennen und der Inhaber und seine Frau Conny immer für ihre Mitarbeiter da sind.
Auch zwei Nachfolger stehen bereit: Sohn Niek und Tochter Amber. Niek Meijering arbeitet bereits im Unternehmen, Amber ist noch im Studium. Beide haben Interesse an einer Tätigkeit im familieneigenen Unternehmen bekundet und sollen in den nächsten Jahren an das internationale Geschäft herangeführt werden. Die Chancen stehen also nicht schlecht, dass Paul Meijering ein Familienunternehmen bleibt. Allerdings werde der Generationenwechsel erst in fünf bis zehn Jahren relevant.
Daten und Fakten
Name: Paul Meijering Metalen bv
Gegründet: 1989
- 11.000 Artikel wie Rohre, Bleche, Flansche, Fittings und Komponenten.
- 8 verschiedenen Edelstahlgüten
- Exportiert täglich in über fünfzig Länder.
- 67 Mitarbeiter
- Versendet 99% aller Bestellungen noch am selben Tag
- Ist zertifiziert, um Rohre mit weichen, harten und Lasermarkierungen neu zu kennzeichnen
Website: https://www.paulmeijering.nl/de/
Kontakt: +31 418 576060
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