Raumfahrt-Start-ups mit Projekten für Micro-Launcher werden zukünftig wichtige Akteure im Bereich des europäischen Raumtransport sein. Micro-Launcher sind kleinere Raketen, die Nutzlasten bis zu einer Tonne in den niedrigen Erdorbit bringen. Sie ergänzen die Möglichkeiten der etablierten europäischen Trägerrakete Ariane und beschleunigen die Entwicklung neuer Geschäftsfelder und Technologien auf dem Trägermarkt.
Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und das Start-up Rocket Factory Augsburg (RFA) haben im November 2022 auf der Fachmesse Space Tech Expo in Bremen einen Vertrag zur Nutzung der Testinfrastruktur des DLR am Standort Lampoldshausen unterzeichnet. Mit dieser Übereinkunft strebe das Team der RFA Tests des Helix-Triebwerks für die Entwicklung ihres Micro-Launchers ab Mitte 2023 an. Dazu werde die RFA die Testposition P2.4 in Lampoldshausen mieten und nutzen. Das DLR stelle die Infrastruktur zur Versorgung der Tests mit Kühlwasser und Stickstoff zur Verfügung sowie die Sicherheitsstruktur und -dienstleistungen. RFA baue die eigene Testposition einschließlich der unterstützenden Infrastruktur auf.
Die Vereinbarung unterstreicht laut DRL die langfristig und nachhaltig angelegte Nutzung der am DLR-Standort Lampoldshausen vorhandenen Triebwerksprüfstände für einen gesamtheitlichen und wettbewerbsfähigen Trägermarkt in Europa. Künftig soll der Prüfstandskomplex P2 mit seinen zwei weiteren Testpositionen auch anderen Start-ups aus dem New Space-Bereich zur Verfügung stehen.