Drei Jahre lang hat Vattenfall im Berliner Heizkraftwerk Reuter erprobt, inwieweit sich überschüssige Energie aus Wind oder Solar in Salz speichern lässt. Nach wichtiger Pionierarbeit zieht das Projekt jetzt laut aktueller Pressemitteilung nach Schweden um – und soll dort weiter in Richtung Marktreife gebracht werden.
Die Herausforderung ist bekannt: Während Strom und Wärme aus Wind und Sonne nur schwankend nach Wetterlage zur Verfügung stehen, werden Strom und Wärme auf der Bedarfsseite hingegen kontinuierlich benötigt. Strom wird deshalb in Zukunft häufiger umgewandelt und gespeichert werden müssen.
Eine innovative Lösung für dieses Problem könnte lauten: Salz. Drei Jahre lang hat die Vattenfall Wärme Berlin AG eine neuartige Technologie zusammen mit dem schwedischen Unternehmen SaltX am Standort Reuter West in Berlin getestet.
Funktionsweise
Das Grundprinzip ist einfach: Energie wird chemisch im Salz gespeichert, indem es mittels Wärme aus elektrischem Strom „geladen” wird. Salz wird hierbei von Wasser getrennt (Dehydrierung). Für diesen Ladeprozess wird überschüssiger Strom genutzt, der im Netz verfügbar ist – zum Beispiel viel Windstrom an stürmischen Tagen. Wird die gespeicherte Energie aus dem getrockneten Salz wieder benötigt, verbindet sich wiederum das Salz mit Wasser (Hydrierung). Diese chemische Reaktion setzt die gespeicherte Energie in Form von Wärme wieder frei. Durch die von SaltX entwickelte Nanobeschichtung bleiben die Eigenschaften dieses Salzes über die Zyklen erhalten, ohne an Leistungsfähigkeit zu verlieren.
Wie geht es weiter?
Die Vattenfall Wärme Berlin und SaltX haben in den letzten Jahren laut eigener Aussage wichtige Pionierarbeit für dieses Verfahren geleistet– ist ein wichtiger Beitrag in Richtung Marktreife. Der nächste Schritt in Richtung Marktreife solle nun in Schweden in Angriff genommen werden.
Die Anlage in Berlin-Spandau werde bis Ende des Jahres abgebaut und vom Netz getrennt. „Wir blicken mit Freude auf die gute Zusammenarbeit der letzten Jahre mit SaltX und sind froh einen Beitrag zur Weiterentwicklung dieser innovativen Speichermöglichkeit geleistet zu haben”, so Projektleiter Ruben Hoffmann. „Durch die in Berlin gewonnenen Erfahrungen ist nun eine neue Pilotanlage in Stockholm entstanden – ebenfalls in Kooperation mit Vattenfall.”