Schoeller investiert in Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit

Schoeller reagiert mit einem umfangreichen Investitionsprogramm auf den anhaltenden Strukturwandel in der Stahl- und Zulieferindustrie. Zur Sicherung des Geschäftsmodells und der rund 800 Arbeitsplätze in der Eifel am Standort Hellenthal hat das Unternehmen laut aktueller Pressemitteilung notwendige Weichenstellungen in seiner weiteren Unternehmensentwicklung beschlossen.

Zielsetzung sei das Erreichen einer höheren Produktivität und Ertragskraft. Dazu investiere Schoeller in den kommenden 10 Jahren einen dreistelligen Millionenbetrag in die eigene Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit. Im Fokus des nun beschlossenen Standortentwicklungskonzeptes stünde die signifikante Verbesserung der Arbeits- und Produktionsprozesse mit einer höheren Standardisierung und Automatisierung, sowie der Konzentration auf Premiumsegmente und einem auf neue, innovative Zielbranchen zugeschnittenem Produktangebot.

Der Ausbau der Zukunftsfähigkeit umfasse auch Investitionen in die Klimaneutralität des Unternehmens, um als Teil der Wertschöpfungskette der Kunden einen aktiven Beitrag zur Reduktion von CO2-Emissionen und damit einem besserem ESG-Rating leisten zu können. Gleichzeitig strebe Schoeller damit eine weitgehend autarke Energieversorgung seines Werkes und damit eine höhere Produktions- und Liefersicherheit an. Die Positionierung als klimaneutrales Unternehmen zahle dabei auch auf die Außendarstellung und das Image ein, auf die Marktposition und Attraktivität für Kunden und Mitarbeiter und den Markenkern „Qualität für höchste Anforderungen”.

Investitionsprogramm

Konkret sehe das Investitionsprogramm die Schaffung einer optimierten Werkstruktur unter Beibehaltung der Technologiebündelung bei den Kernkompetenzen Schweißen, Ziehen und Trennen zur Erschließung von Produktivitätspotenzialen vor. Dazu sollen Material- und Produktionsflüsse optimiert, Durchlaufzeiten verkürzt sowie Transport- und Handlingsaufwand reduziert werden, indem vor allem in die Automatisierung, Standardisierung und Digitalisierung des Maschinenparks investiert werde. Am Standort Hellenthal sei daher eine sukzessive Restrukturierung und Modernisierung von Produktionshallen, Anlagen und Infrastruktur geplant.

„Mit dem Investment in ein effizientes, ganzheitliches Produktionsdesign wollen wir unsere Positionierung als Best-in-Class Hersteller für Premium-Edelstahlrohre in Europa und als Innovationsführer der Branche ausbauen, der die Ideen und Bedürfnisse der Kunden versteht und effizient umsetzt. Dazu brauchen wir höchste Beratungskompetenz, kundenzentrierte Entwicklungsarbeit und vor allem deutlich effizientere und bessere Prozesse“, beschreibt Frank Poschen, CEO bei Schoeller die hinter dem Investitionsprogramm stehenden Motive. „Schon 2018 haben wir deshalb Maßnahmen ergriffen, um unsere Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und zu festigen. Dieses Ziel haben wir erreicht und starten nun aus einer stabilen Position heraus, um in der jetzt eingeleiteten Phase unsere Zukunft aktiv zu gestalten“, so Poschen weiter.

Über alle Werke hinweg sehe das Standortentwicklungskonzept die (Teil-)Auflösung der zerklüfteten Werksstruktur vor. Schoeller wird werde allem in die maßgebliche Zukunftstechnologie des Laser-Schweißverfahrens investieren und plane, ein Kompetenzzentrum aufzubauen. Auch den Rohrzug werde Schoeller in einem Kompetenzzentrum zusammenführen, um maximale Synergien und Effizienzsteigerungen zu erzielen. Die Umsetzung startet laut Unternehmensaussage bereits im ersten Quartal dieses Jahres mit der Demontage erster Anlagen sowie der Anschaffung neuer und der Standardisierung vorhandener Laser-Schweißmaschinen.

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Catrin Senger
Catrin ist Redakteurin bei Edelstahl Aktuell. Stahl zieht sich wie ein roter Faden durch ihr Berufsleben. Sie hat eine Ausbildung bei einem Großhändler für Rohr- und Rohrzubehör absolviert und in verschiedenen Funktionen bei einem Hersteller und Lieferanten von Analysegeräten für die Metallindustrie gearbeitet.