The Exploration Company und TRUMPF kooperieren bei 3D-Druck

Das deutsche Hochtechnologieunternehmen TRUMPF und das europäische Raumfahrt-Start-up The Exploration Company kooperieren beim Bau von Kernkomponenten von Raumfahrzeugen für Missionen im Erdorbit und zum Mond. The Exploration Company nutze künftig 3D-Drucker des Laserspezialisten, um damit bereits im Frühjahr 2024 Kernkomponenten der Triebwerke Huracán und Mistral für die Raumfahrzeuge Nyx Earth und Nyx Moon in Planegg bei München zu drucken.

Ziel sei es, das Triebwerk Huracán wiederverwendbar und im Orbit betankbar mit Bio-Methan und Sauerstoff zu machen. “Unser Ziel ist es, Raumfahrtmissionen kostengünstiger anzubieten, als dies bislang möglich war. Unsere Raumfahrzeuge können vom Fertigungs- und Applikations-Know-how von TRUMPF profitieren. TRUMPF besitzt jahrzehntelange Erfahrung bei der Produktion hochpräziser Bauteile”, so Hélène Huby, CEO bei The Exploration Company. Das Start-up wolle 2026 in einer ersten Mission eine Raumkapsel mehrere Monate um die Erde kreisen lassen. In weiteren Missionen soll es laut Pressemitteilung ab 2028 zum Mond gehen. Die Raumfahrzeuge sollen zunächst Fracht befördern, langfristig sollen auch Menschen an Bord mitfliegen.

Das Start-up habe bislang 65 Millionen Euro bei privaten und öffentlichen Investoren eingesammelt. Insgesamt beschäftige das europäische Unternehmen an seinen Standorten Planegg bei München und Bordeaux rund 120 Mitarbeiter. Die kommerzielle Raumfahrt gelte als Wachstumsbranche. Der weltweite Markt für die Herstellung von Luft- und Raumfahrzeugen ist laut Experteneinschätzung im Jahr 2023 auf 740 Milliarden Euro gewachsen.

Raumfahrtunternehmen setzen auf 3D-Druck

Konstrukteure führen nach Presseinformationen mit der additiven Fertigung ganze Baugruppen zu einem einzigen Bauteil zusammen. Das spare Gewicht und senke die Komplexität. Jedes eingesparte Gramm senke die Treibstoffkosten. Außerdem senken weniger komplexe Bauteile vor dem Raketenstart den Aufwand für Sicherheitsprüfungen, und im All erhöhen sie die Wahrscheinlichkeit für eine erfolgreiche Mission.

Mit Hilfe der 3D-Drucker spare The Exploration Company wertvolle Rohstoffe. Die Anlagen verwenden nur das Material, das am Ende ins All fliegt. In der Vergangenheit hätten Raumfahrtunternehmen die Bauteile mit herkömmlichen Fertigungsmethoden wie Stanzen, Schmieden und Gießen hergestellt. Ein Großteil des Materials sei im Abfall gelandet.

Die additive Fertigung ermögliche eine schnelle Prototypenentwicklung, die in der Raumfahrtindustrie normalerweise sehr viel Zeit koste. Anwender können nach Unternehmensaussagen per Mausklick über die Konstruktionssoftware Verbesserungen am Prototypen vornehmen. Der 3D-Drucker fertige den neuen Prototypen anschließend innerhalb weniger Stunden. Mit herkömmlichen Fertigungsmethoden seien diese komplexen Geometrien teilweise nicht fertigbar und die Produktion würde mehrere Wochen oder Monate dauern.

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Sonja Wingels
Sonja ist Redakteurin bei der Edelstahl Aktuell. Nach ihrem Studium der Psychologie an der HHU in Düsseldorf und selbstständiger Arbeit als Content Creator nutzt sie nun diese Erfahrungen, um zum Erfolg der Zeitung beizutragen und ihr Fachwissen in der Edelstahlbranche zu vertiefen.