Totaler Umbruch bei ThyssenKrupp

ThyssenKrupp nimmt angesichts der Auftragseinbrüche erhebliche Umbauten in der Unternehmensstruktur vor. Die Segmente Steel, Stainless und Services werden in einer neuen Division Materials zusammengefasst, die Segmente Technologies und Elevator zur neuen Division Technologies verbunden, erklärte das Unternehmen heute. Außerdem wird der Vorstand um drei Mitglieder reduziert. Jürgen H. Fechter und Dr. Karl-Ulrich Köhler scheiden zum 31. März 2009 „in gegenseitigem Einvernehmen“ aus dem Vorstand aus, so ThyssenKrupp. Das Ressort von Dr. Wolfram Mörsdorf (60), dessen Bestellung planmäßig am 14. April 2009 endet, wird nicht neu besetzt. ThyssenKrupp will mit der Umstrukturierung jährlich rund 500 Millionen Euro sparen. Das klingt eindeutig nach weiteren personellen Konsequenzen. Entsprechende Rückfrage von Edelstahl Aktuell in der Firmenzentrale wurden jedoch bislang nur mit dem Hinweis beantwortet, dass „ein Prozess eingeleitet“ worden sei, in dem noch „viele Schritte zu tun“ seien. Auch Fragen zu Auswirkungen was Produktion, Standorte oder Investitionen in einzelnen Segmenten wie Stainless angeht, wurden gegenüber Edelstahl Aktuell nicht beantwortet. Aus unternehmensnahen Kreisen hieß es, es werde „sicher“ personelle Konsequenzen geben. Man könne davon ausgehen, dass „es einige 100 Stellen sein werden, die reorganisiert werden“ und was beim Vorstand beginne, werde nach unten fortgeführt. Wo durch die Restrukturierung Doppelfunktionen bestehen, könne eingespart werden. Die neue Konzernstruktur soll mit Beginn des neuen Geschäftsjahres am 1. Oktober 2009 umgesetzt sein. Am 27. März wird es eine außerordentliche Aufsichtsratssitzung geben.

Vorheriger ArtikelHerbe Rückgänge bei Jacquet Metals
Nächster ArtikelOutokumpu lässt modernisieren