Weltstahlverband: Stahlnachfrage steigt weltweit

Nach Einschätzung des Weltstahlverbands in Brüssel wird die weltweite Nachfrage nach Stahl in diesem Jahr 1.622 Millionen Tonnen betragen. Für das kommende Jahr 2018 werden 1.648 Millionen Tonnen erwartet. Der Verband schätzt den weltweiten Verbrauch ohne China auf 856,4 Millionen Tonnen. Das bedeutet ein Wachstum von 2,6 Prozent in diesem und 882,4 Milliarden Tonnen, das sind glatte 3 Prozent, im kommenden Jahr 2018. Die Risiken der Weltwirtschaft vom Frühjahr wie Populismus und Protektionismus, Strategiewandel in der US-Politik und die anstehenden Wahlen in der EU hätten sich in diesem Umfang verringert, hieß es. Allerdings stagniere China. Die eskalierenden geopolitischen Spannungen auf der koreanischen Halbinsel, Chinas Schuldenproblem und zunehmender Protektionismus an vielen Standorten blieben jedoch weiterhin Risikofaktoren, teilte der Weltstahlverband mit. Trotzdem erhole sich die weltweite Stahlnachfrage aufgrund konjunktureller Faktoren gut. Die globale Wirtschaftsdynamik verheiße kurzfristig ein gutes Wachstum der Stahlnachfrage. Sowohl die fortschrittlichen als auch die aufstrebenden Volkswirtschaften zeigen in diesem Jahr eine stärkere Konjunkturdynamik. Das Vertrauen und die Investitionsstimmung verbesserten sich in einem großen Teil der Welt trotz einiger Risiken an den Finanzmärkten und wachsender Besorgnis über die Überbewertung der Aktienmärkte. Positiv sei auch zu beobachten, dass der Welthandel angesichts von zunehmendem Protektionismus und der Neuordnung bestehender Freihandelsabkommen an Fahrt gewönne. Entwickelte Volkswirtschaften hätten demnach eine gute Voraussetzungen für eine Erholung. Das Fehlen eines starken Wachstumsmotors als Ersatz für China und ein langfristiger Rückgang der Stahlintensität aufgrund technologischer und ökologischer Faktoren würden die Stahlnachfrage aber  in Zukunft weiter belasten.

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Catrin Senger
Catrin ist Redakteurin bei Edelstahl Aktuell. Stahl zieht sich wie ein roter Faden durch ihr Berufsleben. Sie hat eine Ausbildung bei einem Großhändler für Rohr- und Rohrzubehör absolviert und in verschiedenen Funktionen bei einem Hersteller und Lieferanten von Analysegeräten für die Metallindustrie gearbeitet.