Klöckner & Co erzielte laut Pressemitteilung im Geschäftsjahr 2023 trotz des anhaltend herausfordernden wirtschaftlichen Umfelds ein solides operatives Ergebnis (EBITDA) vor wesentlichen Sondereffekten in Höhe von 190 Millionen Euro (2022: 355 Millionen Euro). Auf Konzernebene sei der Umsatz bedingt durch ein niedrigeres Stahlpreisniveau im Vergleich zum Vorjahr wie prognostiziert deutlich gesunken und habe 7,0 Milliarden Euro (2022: 8,3 Milliarden Euro) betragen. Das Konzernergebnis der fortgeführten Aktivitäten sei mit -0,3 Millionen Euro nahezu ausgeglichen gewesen. Im Wesentlichen bedingt durch die Wertberichtigungen im Zusammenhang mit dem Verkauf der vier europäischen Landesgesellschaften in Frankreich, Großbritannien, den Niederlanden und Belgien habe das Konzernergebnis inklusive der nicht fortgeführten Aktivitäten -190 Millionen Euro betragen. Entsprechend habe das Ergebnis je Aktie bei -1,91 Euro gelegen. Durch konsequentes Net Working Capital-Management konnte nach Unternehmensangaben positiver Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit in Höhe von 287 Millionen Euro (2022: 360 Millionen Euro) erreicht werden. Vor diesem Hintergrund und unter Berücksichtigung der nur teilweisen Ausschüttung der sehr starken Vorjahresergebnisse werde der Hauptversammlung eine Dividende in Höhe von 0,20 Euro je Aktie vorgeschlagen. Damit zahle Klöckner & Co voraussichtlich das dritte Jahr in Folge eine Dividende aus. Die Eigenkapitalquote habe zum Jahresende bei sehr soliden 45 Prozent aber unter dem Vorjahresniveau (31. Dezember 2022: 51 Prozent) gelegen.
Stärkerer Fokus auf attraktive Geschäftsbereiche und Kernmärkte
Mit dem erfolgreichen Abschluss der Akquisition von National Material of Mexico durch die US-amerikanische Tochtergesellschaft Kloeckner Metals Corporation hat Klöckner & Co nach eigenen Aussagen seine führende Position in der Stahl- und Metalldistribution sowie im Stahl-Service-Geschäft in Nordamerika ausgebaut. Seit dem Abschluss der Akquisition sei von Kunden aus den Bereichen Automobil und Industrie aufgrund des erweiterten Produkt- und Serviceportfolios ein deutliches Mehrvolumen angefragt worden. Die Akquisition des US-amerikanischen Metallkomponenten-Herstellers Industrial Manufacturing Services trage dazu bei, dass das Produkt- und Leistungsportfolio entlang der Wertschöpfungskette der Kunden vor allem in den Bereichen Schweißen und Teilefertigung weiter ausgebaut werden konnte.
Mit dem im März 2024 erfolgreich abgeschlossenen Verkauf der Landesgesellschaften in Frankreich, Großbritannien, den Niederlanden und Belgien konzentriere sich Klöckner & Co zukünftig stärker auf das lukrative Anarbeitungs- und Metallverarbeitungsgeschäft. Dieser Geschäftsbereich sei gekennzeichnet durch langfristige Verträge und eine hohe Kundenspezialisierung bei gleichzeitig höherer Profitabilität und einer stabileren Nachfrage. Damit fokussiere sich Klöckner & Co auf seinen größten Markt in Nordamerika und seine attraktiven europäischen Aktivitäten in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Erweiterung nachhaltiger Produktpalette und Partnerschaften
Im Geschäftsjahr 2023 habe Klöckner & Co sein Nexigen® Produkt- und Serviceportfolio entscheidend ausgebaut und sei damit einen weiteren bedeutenden Schritt in Richtung Transparenz und Management von CO2-Emissionen gegangen. Mit den Nexigen® Data Services unterstütze das Unternehmen das CO2-Emissionstracking in der Stahlindustrie. Die Lösung biete Einblicke in die CO2-Emissionshistorie der bisher von Klöckner & Co bezogenen Produkte, schlägt Kunden umweltfreundliche Alternativen vor und zeigt das damit verbundene Reduktionspotenzial auf. Die Services basieren auf dem ebenfalls im vergangenen Jahr eingeführten Nexigen® PCF-Algorithmus, mit dem der individuelle CO2-Fußabdruck (Product Carbon Footprint, PCF) für jedes der rund 190.000 Klöckner-Produkte berechnet und angegeben werden kann, so Presseinformationen. Um die Verfügbarkeit von CO2-reduziertem Stahl für Kunden signifikant zu erhöhen, hat Klöckner & Co zudem seine strategischen Partnerschaften mit der Salzgitter AG und der GMH Gruppe ausgebaut.
Mit Erfolg konnte das Unternehmen bereits eine Reduktion der eigenen CO2-Emissionen verzeichnen: Mit einer Reduktion der direkt beeinflussbaren CO2-Emissionen (Scope 1 und 2) um 52 Prozent im Vergleich zum Basisjahr 2019 habe Klöckner & Co ein Reduktionsziel für 2030 bereits vorzeitig erreicht, was die Effektivität der Nachhaltigkeitsinitiative „kloeckner takes action 2040“ unterstreiche.
Ausblick
Für das Jahr 2024 erwarte Klöckner & Co aufgrund der sich zunehmend normalisierenden Rahmenbedingungen – insbesondere der nachlassenden Inflationsdynamik – eine deutlich höhere Nachfrage in den wesentlichen Absatzmärkten in Europa und Nordamerika. Entsprechend prognostiziere das Unternehmen einen deutlich steigenden Absatz und Umsatz. Vor diesem Hintergrund und aufgrund der weiter erheblich verbesserten operativen Aufstellung erwarte Klöckner & Co auch einen deutlichen Anstieg des EBITDA vor wesentlichen Sondereffekten im Vergleich zum Vorjahr. Bereits im ersten Quartal 2024 wird laut Unternehmensangaben ein sehr deutlicher Anstieg des EBITDA vor wesentlichen Sondereffekten gegenüber dem Vorquartal auf 30 bis 70 Millionen Euro erwartet.