Mit Abwärme aus der Stahlproduktion Bier brauen

Die drei Unternehmen E.ON, König-Brauerei und thyssenkrupp Steel werden bei einem langfristigen Klimaschutz-Projekt kooperieren. Dies teilten die Unternehmen aus dem Ruhrgebiet anlässlich der Unterzeichnung des Kooperationsvertrags mit.

Geplant sei, die industrielle Abwärme aus der Stahlproduktion vom Kraftwerk Ruhrort von thyssenkrupp Steel durch eine neue, von E.ON gemanagte Dampfübernahmeleitung in die König-Brauerei zu führen, um so die für die Brauereiprozesse benötigte thermische Energie bereitzustellen. Das Projekt wird vom Bundeswirtschaftsministerium im Rahmen des Wettbewerbs Energieeffizienz gefördert.

Laut eigener Aussage könne die König-Brauerei durch die Energieversorgung mit Abwärme die aktuell noch bestehenden CO2-Emissionen um rund 75 Prozent reduzieren. Alle Prozesse zur Bierherstellung, bei denen Energie in Form von Wärme benötigt werde, seien dann zu 100 Prozent emissionsfrei.

Das Kraftwerk Ruhrort von thyssenkrupp Steel ist Ausgangspunkt der Kooperation. Es ist Teil des integrierten Energieverbundes des Stahlherstellers. Von verschiedenen Erzeugern, zum Beispiel den Stahlwerken, wird Dampf in das Rohrleitungsnetz eingeleitet. Ein Teil dieser Abwärme kann nun abgezweigt und der König-Brauerei über eine Leitung zur Verfügung gestellt werden. Im Frühjahr 2022 solle mit der neuen Energieversorgung für die Brauerei gestartet werden.

„Das ist ein in der Nachbarschaft entstandenes Projekt, mit dem wir gemeinsam ganz konkret Klimaschutz vor Ort betreiben“, so Arnd Köfler, Produktionsvorstand von thyssenkrupp Steel. Und weiter: „Wir haben hier zusammen über Unternehmensgrenzen hinausgedacht.“ Auch E.ON begrüßt das „Vorzeige-CO2-Einsparprojekt“, welches die Energiewende lokal sichtbar werden lasse.

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Catrin Senger
Catrin ist Redakteurin bei Edelstahl Aktuell. Stahl zieht sich wie ein roter Faden durch ihr Berufsleben. Sie hat eine Ausbildung bei einem Großhändler für Rohr- und Rohrzubehör absolviert und in verschiedenen Funktionen bei einem Hersteller und Lieferanten von Analysegeräten für die Metallindustrie gearbeitet.