Brennstart für erste Konverterplattform

Mit dem symbolischen Brennstart hat auf der MEYER WERFT die Fertigung der Konverterplattform DolWin delta begonnen. DolWin delta werde in Deutschland gefertigt. Damit mache die MEYER Gruppe laut Pressemitteilung einen weiteren Schritt beim Einstieg in das neue Offshore-Geschäftsfeld.

DolWin delta sei die erste von vier Konverterplattformen, die die MEYER WERFT zu großen Teilen im Auftrag von Dragados Offshore fertige. Endkunde und späterer Betreiber sei der deutsche Übertragungsnetzbetreiber Amprion. Beim traditionellen Brennstart seien die ersten Stahlteile geschnitten worden, die anschließend zu Sektionen verschweißt werden sollen.

„Wir werden hierbei das bei uns auf der Werft etablierte Laser-Hybrid-Schweißverfahren einsetzen. Beim Bau von Gleichspannungs-Plattformen kommt es erstmalig zum Einsatz und zeigt eindrucksvoll, wie wir unser Know-How auf andere maritime Bereiche übertragen können. Entsprechend ist dieser Auftrag für uns ein wichtiger Meilenstein bei der Erweiterung unseres Produktportfolios und der Entwicklung von Neptun Smulders“, so Jan Meyer, Chief Business Innovation Officer der MEYER Gruppe.

„Um die ambitionierten Ausbauziele zu erreichen, benötigen wir deutlich mehr Produktionskapazitäten als bisher. Allein Amprion wird noch zehn weitere Offshore-Netzanbindungen umsetzen.“, so Peter Barth, Geschäftsführer der Amprion Offshore GmbH. „DolWin delta ist der Einstieg deutscher Werften in den Offshore-Markt. Die Zusammenarbeit mit Dragados Offshore und der Meyer Werft setzt positive Impulse für die deutsche Wirtschaft“, ergänzt Dr. Carsten Lehmköster, gemeinsam mit Barth Geschäftsführer der Amprion Offshore GmbH.

Die Amprion Offshore GmbH habe Dragados Offshore und Siemens Energy vor rund zwei Jahren mit dem Bau der Plattformen beauftragt. Das Konsortium habe Teile der Fertigung Ende 2023 an die Meyer Werft vergeben. Der Leistungsumfang für die Fertigung von Plattformkomponenten in der Meyer Werft belaufe sich auf rund 43.500 Tonnen Stahl. Davon entfielen rund 11.500 Tonnen auf die Anfertigung von Sektionen für die Projekte DolWin4 und BorWin4. Für die Offshore-Anbindungen BalWin1 und BalWin2 seien es etwa 32.000 Tonnen, so die Werft.

Die Offshore-Netzanbindungssysteme DolWin4 und BorWin4

Die weitgehend parallel verlaufenden Offshore-Netzanbindungssysteme DolWin4 und BorWin4 gehörten zu den wichtigen Energiewende-Projekten in Deutschland. Amprion nutze für die Leitungen die Gleichstromtechnik, über die sich große Energiemengen verlustarm transportieren ließen. Für die Umwandlung von Wechsel- in Gleichstrom und umgekehrt würden Konverterstationen benötigt. DolWin4 und BorWin4 sollten 2028 in Betrieb gehen. Von den Nordsee-Windparks aus verlaufen die Erdkabel bis zur Umspannanlage Hanekenfähr in Lingen (Ems). Dort werde Amprion sie an sein Übertragungsnetz anschließen.

Vorheriger ArtikelOutokumpu ernennt Kati ter Horst zur Präsidentin und CEO
Nächster ArtikelIperionX und Aperam für zirkuläre Titan-Lieferkette
Sonja Wingels
Sonja ist Redakteurin bei der Edelstahl Aktuell. Nach ihrem Studium der Psychologie an der HHU in Düsseldorf und selbstständiger Arbeit als Content Creator nutzt sie nun diese Erfahrungen, um zum Erfolg der Zeitung beizutragen und ihr Fachwissen in der Edelstahlbranche zu vertiefen.