Die in der VDMA Arbeitsgemeinschaft Großanlagenbau (AGAB) zusammengeschlossenen Chemieanlagenbauer erzielten 2014 in Deutschland verbuchte Bestellungen in Höhe von 3,1 Milliarden Euro. Das gab der Verband jetzt bekannt. Das Ergebnis entspreche einem Rückgang um zwölf Prozent gegenüber dem Vorjahr. „Die Branche ist mit dieser Entwicklung nicht zufrieden. Vor dem Hintergrund niedriger Wachstumsraten, vielfältiger geopolitischer Risiken sowie starker Schwankungen an den Devisen- und Rohstoffmärkten konnten unsere Mitglieder dieses Jahr dennoch meistern“, sagte Jürgen Nowicki, stellvertretender Sprecher der AGAB und Sprecher der Geschäftsleitung der Linde AG, Engineering Division, anlässlich der ACHEMA-Pressekonferenz des VDMA in Frankfurt. Rund 95 Prozent der Bestellungen – insgesamt waren das 2,9 Milliarden Euro – kamen 2014 aus dem Ausland. Die einzige Wachstumsregion für den Chemieanlagenbau war im vergangenen Jahr Osteuropa mit Russland als Kernmarkt. Mehrere Großprojekte in der Petrochemie trieben die Bestellungen dort mit 1,7 Milliarden Euro auf ein neues Rekordniveau. „Die Auftragseingänge aus dem zweitwichtigsten Markt, den USA, sanken im Vergleich zum Vorjahr zwar leicht, sie erreichten mit rund 400 Millionen Euro dennoch ein achtbares Niveau“, so Nowicki.
Aus dem Inland meldeten die Chemieanlagenbauer 2014 Bestellungen im Wert von 167 Millionen Euro. Trotz eines Anstiegs der Aufträge um 50 Millionen Euro im Vergleich zu 2013 konnte die Branche letztlich nicht von den Investitionen der Chemieindustrie in Deutschland profitieren, die 2014 rund 3,5 Milliarden in neue Produktionsanlagen investierte. Nowicki: „Diese Summe setzt sich überwiegend aus Ausbau- und Modernisierungsvorhaben unter 25 Millionen Euro zusammen. Die Kernkompetenz der in der AGAB organisierten Chemieanlagenbauer liegt aber in der Abwicklung von Großprojekten mit Auftragswerten im hohen zweistelligen oder gar dreistelligen Millionen-Euro-Bereich. Deutschland ist für den AGAB-Chemieanlagenbau daher kein Kernmarkt. Der Auslandsanteil von 95 Prozent verdeutlicht dies eindrucksvoll.“