Chemische Industrie: Moderater Aufwärtstrend

Die Bilanz der chemischen Industrie in Deutschland fällt für das erste Halbjahr durchwachsen aus. Die Produktion konnte zwar zulegen, aber der Umsatz entwickelte sich wegen sinkender Preise nur schleppend. Während die Abwertung des Euro die Exporte nach Übersee beflügelte, blieb die Nachfrage nach chemischen Erzeugnissen im Inland verhalten. Insgesamt stieg die Produktion in Deutschlands drittgrößter Branche in den ersten sechs Monaten um ein Prozent. „Der Aufwärtstrend ist zwar zu erkennen. Er wirkt aber kraftlos. Es fehlen nachhaltige Impulse von der Weltwirtschaft“, sagte Marijn Dekkers, Präsident des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI).
Der VCI rechnet trotz der voranschreitenden wirtschaftlichen Erholung in Europa nicht damit, dass sich die Geschäftslage der chemisch-pharmazeutischen Industrie in der zweiten Jahreshälfte signifikant verbessert. „Alles in allem erwarten wir in den kommenden Monaten einen moderaten Aufwärtstrend“, erklärte Dekkers. Profitieren sollte die Branche weiterhin vom schwachen Euro bei den Exporten und vom billigen Öl, das vor allem Nachteile bei den Produktionskosten von Basis-Chemikalien gegenüber der Konkurrenz aus den USA oder dem Nahen Osten abmildert.
Für das Gesamtjahr 2015 geht der VCI unverändert von einem Zuwachs der Chemie-Produktion um 1,5 Prozent aus. Der Gesamtumsatz sollte um 0,5 Prozent auf 191,8 Milliarden Euro steigen, wozu vor allem das Auslandsgeschäft mit einem Plus von zwei Prozent beiträgt.

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Catrin Senger
Catrin ist Redakteurin bei Edelstahl Aktuell. Stahl zieht sich wie ein roter Faden durch ihr Berufsleben. Sie hat eine Ausbildung bei einem Großhändler für Rohr- und Rohrzubehör absolviert und in verschiedenen Funktionen bei einem Hersteller und Lieferanten von Analysegeräten für die Metallindustrie gearbeitet.