Die klassische Lieferkette vom Rohrwerk über den Rohrverarbeiter bis zum OEM oder Endkunden wird nach Informationen des Solinger Maschinbauunternehmens Dreistern schon seit längerer Zeit häufig durchbrochen. Demnach integrieren Rohrwerke Anarbeitungsprozesse und liefern direkt an OEMs. Bisherige Rohrverarbeiter übernähmen selbst die Rohrherstellung, statt ihre Rohre von einem Rohrwerk zu beziehen, heißt es in einer Pressemitteilung. Nicht immer würden die Erwartungen an die dann realisierten Anlagen-Investitionen erfüllt, weil zum Beispiel die neuen Anlagen nicht ausreichend ausgelastet werden könnten. Im umgekehrten Fall würden bisweilen erfolgsversprechende Investitionsvorhaben nicht realisiert, weil die Risiken nicht ausreichend kalkulierbar seien. Trotz diesen Dilemmas sei man in der Rohrindustrie beständig auf der Suche nach neuen Geschäftsmöglichkeiten oder sogar neuen Geschäftsmodellen, um steigendem Kostendruck und sinkenden Margen zu entkommen. Aus den Erfahrungen mit Hybrid-Rohrschweißanlagen entwickelte Dreistern eigenen Angaben zufolge das Konzept der multifunktionalen Anlagentechnik. Man habe aus der Profilieranlage ein universelles Blechbearbeitungszentrum machen wollen, das außer Rohren alle heute durch Kombination von Rollprofilieren, Stanzen und Schweißen herstellbaren Produkte liefern könne. Realisiert wurde das Konzept der multifunktionalen Anlagentechnik durch die Entwicklung sogenannter Work Module mit standardisierten mechanischen und elektrischen Schnittstellen. Auf der Messe Tube & Wire in Düsseldorf zeigt Dreistern eine solche multifunktionale Rohrschweißanlage.