Seit dem 4. April 2017 verhandeln in Brüssel Vertreter des Europäischen Parlaments, der Mitgliedsstaaten und der Europäischen Kommission im sogenannten Trilogverfahren über die Zukunft des Emissionsrechtehandels nach dem Jahr 2020. Zuletzt habe der EU-Umweltministerrat im Februar in seinem Verhandlungsmandat massive Verschärfungen ohne eine ausreichende Absicherung gegen Wettbewerbsnachteile für die Industrie beschlossen, heißt es in einer Mitteilung der Wirtschaftsvereinigung Stahl. Es geht um nicht weniger als die Zukunftsperspektiven für die Stahlindustrie in Europa und drohende massive Arbeitsplatzverluste weit über die Branche hinaus, erklärt Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl. Würden die Vorstellungen des Umweltrates Realität, führe allein die geringere Zuteilung von Zertifikaten für die Jahre von 2021 bis 2030 zu Zusatzbelastungen für die Stahlindustrie in Deutschland in Höhe von bis zu vier Milliarden Euro. Dies entspräche etwa dem Vierfachen der jährlichen Investitionen der Stahlindustrie in Deutschland. Der Emissionsrechtehandel wäre nichts anderes als eine Produktionssteuer auf Stahl, die den Unternehmen die Luft für Investitionen in die Zukunft nimmt, kritisiert Kerkhoff. Hinzu kämen erhebliche Mehrkosten in ähnlicher Dimension durch emissionshandelsbedingte Strompreissteigerungen.