Equinor erhält CO2-Lizenzen für Smeaheia und Polaris

Equinor hat die Betriebsführerschaft für die Entwicklung der CO2-Speicher Smeaheia in der Nordsee und Polaris in der Barentssee erhalten. Die beiden Lizenzen sind laut aktueller Pressemitteilung wichtige Bausteine für die Entwicklung des norwegischen Kontinentalschelfs zu einem führenden Gebiet für die CO2-Speicherung in Europa.

Smeaheia

Equinor habe in seinem Antrag Pläne für den Ausbau der CO2-Speicherkapazität in Smeaheia auf 20 Millionen Tonnen jährlich vorgelegt. Dies bringe einen starken Anstieg der Kapazität für die kommerzielle Speicherung von CO2 auf dem norwegischen Kontinentalschelf mit sich. Zum Vergleich: Northern Lights, die CO2-Speicheranlage im Rahmen des Longship-Projekts, verfügt in Phase 1 über eine geplante Injektionskapazität von 1,5 Millionen Tonnen pro Jahr, die ab 2024 zur Verfügung stehen soll und plane, die Kapazität ab etwa 2026 auf 5-6 Millionen Tonnen pro Jahr auszubauen.

Equinor sei bestrebt, in den kommenden Jahren weitere Speicherlizenzen in der Nordsee zu erschließen, um eine gemeinsame, auf Pipelines basierende Infrastruktur aufzubauen, die zu erheblichen Kostensenkungen in den CCS-Wertschöpfungsketten beitragen könne.

Die sichere Abscheidung und Speicherung von CO2 (CCS) sei auch eine Voraussetzung für die Entwicklung von blauem Wasserstoff und Ammoniak aus Erdgas. Mit CCS könnten blauer Wasserstoff und Ammoniak die Emissionen aus der Nutzung von Gas mehr oder weniger eliminieren und so den Zugang zu großen Mengen an kohlenstoffarmer und zuverlässiger Energie sicherstellen. Ebenso könnten durch den Einsatz von CCS die Emissionen von Gaskraftwerken erheblich reduziert werden.

Polaris

In der Barentssee, etwa 100 Kilometer vor der Küste der Finnmark, liegt der CO2-Speicher Polaris. Der Speicher sei ein wichtiger Teil des Barents Blue-Projekts, das Equinor in Zusammenarbeit mit Vår Energi und Horisont Energi entwickelt. Im Rahmen des Projekts werde in Markoppneset in Hammerfest eine Anlage zur Herstellung von Ammoniak entwickelt, in der Erdgas aus der Barentssee mithilfe von CO2-Abscheidung und -Speicherung zu sauberem, blauem Ammoniak umgewandelt wird. Die erste Phase der Entwicklung umfasse die Abscheidung, den Transport und die Speicherung von zwei Millionen Tonnen CO2 pro Jahr.

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Catrin Senger
Catrin ist Redakteurin bei Edelstahl Aktuell. Stahl zieht sich wie ein roter Faden durch ihr Berufsleben. Sie hat eine Ausbildung bei einem Großhändler für Rohr- und Rohrzubehör absolviert und in verschiedenen Funktionen bei einem Hersteller und Lieferanten von Analysegeräten für die Metallindustrie gearbeitet.