Der Energiedienstleister EWE will bei der Erzeugung von Wasserstoff aus erneuerbaren Energien Fakten schaffen: Im ostfriesischen Emden soll bis Ende des Jahres 2026 eine 320-Megawatt-Elektrolyseanlage entstehen. Mit dem Bau der Anlage wolle der Energiedienstleister erstmalig ein Projekt im marktrelevanten Maßstab für eine künftige Wasserstoffwertschöpfungskette realisieren.
Der Bau der Wasserstofferzeugungsanlage im Kraftwerksmaßstab könnte laut aktueller Pressemeldung bereits 2023 beginnen und grüner Wasserstoff ab 2026 erzeugt werden. Abhängig sei die Realisierung des Projektes von der Fördergenehmigung durch die Europäische Kommission. Die großtechnische Wasserstofferzeugung sei Teil des verbindenden Großprojektes „Clean Hydrogen Coastline“. Dieses bringe Erzeugung, Transport, Speicherung und Nutzung von grünem Wasserstoff in Industrie und im Schwerlastverkehr zusammen und setze damit die politischen Forderungen um. Mit dem Großprojekt hatte sich EWE im Februar 2021 im Rahmen des europäischen IPCEI-Programmes (Important Project of Common European Interest) für eine Förderung beworben und im Mai 2021 die zweite Stufe des Verfahrens erreicht. Aktuell wird die Förderung auf europäischer Ebene geprüft.
Elektrolyse im Kraftwerksmaßstab am Standort Emden
Für das Elektrolyse-Projekt plane EWE nach aktuellem Stand mit Investitionen in Höhe von einer knappen halben Milliarde Euro.
Als Standort für den Bau der Wasserstofferzeugungsanlage habe der Energiedienstleister EWE ein Grundstück im Borssumer Hammrich gewählt, in unmittelbarer Nähe zu wichtigen Stromleitungen und zum Umspannwerk vom Übertragungsnetzbetreiber TenneT. Umfangreiche Standortanalysen hätten gezeigt, dass Emden aktuell einer der besten Standorte sei, um eine erneuerbare Wasserstofferzeugung optimal in das vorhandene Energiesystem zu integrieren. EWE könnte hier auf die bestehende Infrastruktur aufbauen und diese für den Transport und die Speicherung von grüner Energie nutzen.
Die Wasserstofferzeugungsanlage in Emden soll ab 2026 jährlich über eine Terawattstunde grünen Wasserstoff herstellen.
Vorbehaltlich einer Fördergenehmigung baue EWE den Elektrolyseur in Emden im Einklang mit der Natur. Das für die Wasserstoff-Produktion benötige Wasser sei überwiegend Oberflächenwasser, kein Trinkwasser. Hinzu kämen entsprechende Ausgleichsmaßnahmen für den Bau der Anlagen auf einem sechs Hektar großen Grundstück. Anderenorts setze EWE dafür Umweltschutzmaßnahmen um.