LyondellBasell baut chemische Kunststoffrecyclinganlage

LyondellBasell (LYB) hat die finale Investitionsentscheidung für den Bau einer großtechnischen Demonstrationsanlage für das katalytische, chemische Recycling am Standort Wesseling, Deutschland, bekanntgegeben.

Diese Anlage, in der die MoReTec-Technologie von LyondellBasell zum Einsatz komme, sei eine einsträngige chemische Recyclinganlage im Industriemaßstab, mit dem Zweck Haushalts-Kunststoffabfälle in Ausgangsmaterial für die Produktion neuer Kunststoffe zu verwandeln. Die neue Anlage soll laut Pressemitteilung eine Jahreskapazität von 50.000 Tonnen haben und sei darauf ausgelegt, die Menge an Kunststoffverpackungsabfällen zu recyceln, die von mehr als 1,2 Millionen Bundesbürgern pro Jahr erzeugt werde.

Die MoReTec-Anlage schließe die Lücke für schwer zu recycelnde Kunststoffe, wie z.B. gemischte oder flexible Materialien, die derzeit auf Deponien oder in Verbrennungsanlagen entsorgt würden. Source One Plastics, ein im Oktober 2022 gegründetes Joint Venture von LYB und 23 Oaks Investment, werde den größten Teil des vorbearbeiteten Kunststoffabfalls für die MoReTec-Anlage liefern.

Die MoReTec-Technologie

Mit der MoReTec-Technologie werden laut Presseinformationen Pyrolyseöl und Pyrolysegas erzeugt. Pyrolyseöl sei ein Ersatz für fossile Materialien, die in der Polymerproduktion verwendet würden. Normalerweise würden Pyrolysegasströme als Brennstoff verbraucht. Mit der MoReTec-Technologie könne das Pyrolysegas jedoch auch zurückgewonnen werden, was zur Kunststoffherstellung beitrage und die Nutzung fossiler Rohstoffe und CO2-Emissionen reduziere.

„Darüber hinaus senkt die firmeneigene Katalysatortechnologie die Prozesstemperatur, reduziert den Energieverbrauch und verbessert die Ausbeute. Aufgrund des geringeren Energieverbrauchs kann das Verfahren mit Strom betrieben werden, auch mit Strom aus erneuerbaren Quellen“, so LyondellBasell.

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Sonja Wingels
Sonja ist Redakteurin bei der Edelstahl Aktuell. Nach ihrem Studium der Psychologie an der HHU in Düsseldorf und selbstständiger Arbeit als Content Creator nutzt sie nun diese Erfahrungen, um zum Erfolg der Zeitung beizutragen und ihr Fachwissen in der Edelstahlbranche zu vertiefen.