MAN Energy Solutions liefert den Methanolreaktor für eine eFuels-Pilotanlage der Porsche AG in Chile. Dies teilte das Unternehmen in einer aktuellen Pressemitteilung mit.
Die laut MAN weltweit erste integrierte und kommerzielle Großanlage zur Herstellung synthetischer Kraftstoffe wird aktuell von HIF, einem auf eFuels spezialisierten chilenischen Unternehmen, in Zusammenarbeit mit der Porsche AG und Siemens Energy sowie weiteren Projektpartnern in der Nähe der südchilenischen Stadt Punta Arenas errichtet.
Das Pilot-Projekt „Haru Oni“ nutzt die hervorragenden Windbedingungen im Süden Chiles, um mit Hilfe von grünem Windstrom synthetischen, klimaneutralen Kraftstoff, sogenannte eFuels, zu erzeugen. Chile biete im internationalen Vergleich hervorragende Voraussetzungen für die Produktion von grünem Wasserstoff und daraus hergestellten synthetischen Kraftstoffen.
In einem ersten Prozessschritt spalten Elektrolyseure mittels Windstrom Wasser in seine Bestandteile Sauerstoff und Wasserstoff. Der grüne Wasserstoff wird dann im Methanolreaktor von MAN Energy Solutions mit aus der Luft gefiltertem CO2 verbunden. Das Ergebnis: grünes Methanol, das dann in einem weiteren Schritt in klimaneutralen Ottokraftstoff umgewandelt wird.
„Bereits 2013 hat MAN den aktuell größten Methanisierungsreaktor Europas für Audi in Werlte in Betrieb genommen, der seither 1.500 Fahrzeuge jährlich mit klimaneutralem, synthetischem Erdgas versorgt. Wir freuen uns, dass wir uns auch in dieses Projekt mit unserem Chemical-Engineering-Know-How einbringen können“, so Dr. Dr. Uwe Lauber, Vorstandsvorsitzender bei MAN Energy Solutions. In der Pilotphase von „Haru Oni“ sollen bereits 2022 etwa 130.000 Liter eFuels erzeugt werden. In zwei Schritten soll die Kapazität dann bis 2024 auf rund 55 Millionen Liter eFuels und bis 2026 auf rund 550 Millionen Liter eFuels pro Jahr gesteigert werden.
Porsche plante den Einsatz der eFuels zunächst in Fahrzeugen des Porsche-Motorsports und in den Porsche Experience Centern. Dafür investiere der Sportwagenhersteller initial rund 20 Millionen Euro.