Outokumpu verschiebt Wiederinbetriebnahme von Ferrochromofen

Aufgrund der außergewöhnlich hohen Energiepreise und eines instabilen Energiemarktes hat der Edelstahlhersteller Outokumpu beschlossen, die Wiederinbetriebnahme eines seiner drei Ferrochromöfen* nach einer geplanten Wartungspause zu verschieben. Wie das Unternehmen aktuell bekanntgab, beginnt die Wartungspause am 7. September. Für die Kalenderwoche 40 sei die Wiederinbetriebnahme ursprünglich geplant gewesen. Die Ferrochromproduktion werde mit etwa 70 Prozent der vollen Kapazität fortgesetzt.

„Die Energiepreise sind erheblich gestiegen, was sich negativ auf unsere Kostenwettbewerbsfähigkeit im Vergleich zu unseren außereuropäischen Konkurrenten ausgewirkt hat. Wir hoffen, dass sowohl auf EU- als auch auf nationaler Ebene entschiedene Maßnahmen ergriffen werden, um den Energiemarkt zu stabilisieren. Wir beobachten die Situation sehr genau und hoffen, dass die Politiker eine aktive Rolle bei der Normalisierung der Rahmenbedingungen spielen werden”, so Martti Sassi, Präsident des Geschäftsbereichs Ferrochrom.

Outokumpu habe die Ferrochromproduktion bereits optimiert, indem nicht zu den höchsten Stundenpreisen produziert worden sei. „Die Entscheidung, die Wiederinbetriebnahme eines unserer Öfen zu verschieben, ist eine Fortsetzung der Optimierung der Ferrochromproduktion”, so Sassi weiter. Auf europäischer Ebene verbrauche Outokumpu 4 TWh Strom, was fast dem gesamten Stromverbrauch von Helsinki, der Hauptstadt Finnlands, entspreche.

Trotz des Rückgangs der Ferrochromproduktion von Outokumpu werde die Edelstahlproduktion des Unternehmens auf dem gleichen Niveau bleiben wie im Zwischenbericht von Januar bis Juni prognostiziert. Diese Maßnahmen werden sich laut Unternehmensaussage nicht auf Kundenlieferungen oder den finanziellen Ausblick für das dritte Quartal auswirken.

*Ferrochrom ist eine Legierung aus Chrom und Eisen und ist ein wesentlicher Rohstoff für die Herstellung von Edelstahl. Die Ferrochromproduktion verbraucht laut Presseinformation mehr als 50 Prozent des gesamten Stromverbrauchs von Outokumpu in Finnland.

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Catrin Senger
Catrin ist Redakteurin bei Edelstahl Aktuell. Stahl zieht sich wie ein roter Faden durch ihr Berufsleben. Sie hat eine Ausbildung bei einem Großhändler für Rohr- und Rohrzubehör absolviert und in verschiedenen Funktionen bei einem Hersteller und Lieferanten von Analysegeräten für die Metallindustrie gearbeitet.