RWE bestellt bei Linde zwei 100-Megawatt-Elektrolyse-Anlagen

Knapp zwei Jahre vor dem geplanten Fertigstellungstermin kommt Bewegung in GET H2, eines der am weitesten entwickelten Wasserstoffprojekte Deutschlands: RWE hat bei Linde Engineering zwei 100-Megawatt-Protonen-Austauschmembran-Elektrolyseure (PEM) bestellt.

In einer aktuellen Pressemeldung teilte RWE mit, dass geplant sei, die erste der beiden Anlagen in 2024 auf dem Gelände des Gaskraftwerkes in Lingen in Betrieb zu nehmen. Die zweite Anlage soll ein Jahr später ihre Arbeit aufnehmen. Die beiden Elektrolyseure seien Teil von RWEs Bestrebungen, im Rahmen von GET H2 bis 2026 insgesamt 300-MW-Elektrolyseurleistung in Lingen zu errichten. Unter Einsatz von Strom aus Erneuerbaren Energien sollen die Elektrolyseure grünen Wasserstoff für industrielle Abnehmer erzeugen.

Die Herstellung der Stacks und Module von Elektrolyseuren dieser Größe erfordert laut Presseinformation mehrere Monate und muss daher mit großem zeitlichem Vorlauf bestellt werden. GET H2 sei eines von vier Wasserstoff-Projekten mit RWE-Beteiligung, die seit Mai 2021 in der engeren Auswahl für eine Förderung aus dem Programm für „Wichtige Projekte von gemeinsamem europäischem Interesse” (IPCEI) steht. Die beihilferechtliche Genehmigung (Notifizierung) durch die EU-Kommission für die Förderung des Projekts aus Mitteln des Bund und des Land Niedersachsen stehe noch aus.

RWE habe die Bestellung trotzdem ausgelöst, um sicherzustellen, dass im Falle der beihilferechtlichen Genehmigung die Inbetriebnahme-Termine in 2024 und 2025 weiterhin erreichbar sind. Bei einem weiteren Abwarten wären diese Daten laut Unternehmensaussage nicht mehr zu halten gewesen.

Eine finale Investitionsentscheidung sei damit noch nicht verbunden. Umso wichtiger sei es, dass die Notifizierung bald erfolgt.

Ziel der Initiative GET H2 sei es, zusammen mit nationalen und europäischen Partnern die kritische Masse zu schaffen, die für den Aufbau einer überregionalen europäischen Wasserstoffinfrastruktur und die Entwicklung eines europäischen Wasserstoff-Marktes erforderlich ist.

Weitere Nachrichten über geplante Investitionen und Projekte finden Sie auf www.hydrogentechworld.com. Mit Hydrogen Tech World bietet KCI eine Plattform für den Austausch über Technologien, die bei der Herstellung, der Verarbeitung, dem Transport und der Speicherung von grünem Wasserstoff zum Einsatz kommen.

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Catrin Senger
Catrin ist Redakteurin bei Edelstahl Aktuell. Stahl zieht sich wie ein roter Faden durch ihr Berufsleben. Sie hat eine Ausbildung bei einem Großhändler für Rohr- und Rohrzubehör absolviert und in verschiedenen Funktionen bei einem Hersteller und Lieferanten von Analysegeräten für die Metallindustrie gearbeitet.