Siemens und Shell: Kohlenstoffarme Energielösungen

Siemens Smart Infrastructure und Shell Global Solutions International BV haben eine Absichtserklärung zur Zusammenarbeit bei der Entwicklung von kohlenstoffarmen, hocheffizienten Energielösungen zur Unterstützung der Energiewende unterzeichnet. Im Mittelpunkt stehen dabei Projekte zur Herstellung von grünem Wasserstoff für industrielle Anwendungen bei Shell und seinen Kunden sowie die Intensivierung der Zusammenarbeit in den Bereichen Biokraftstoffe und chemischer Kreislaufwirtschaft.

Im Rahmen der Absichtserklärung werden Siemens und Shell laut aktueller Pressemeldung Lösungen zur Steigerung der Energieeffizienz und zur Erzeugung nachhaltiger Energie entwickeln, die unter anderem die Digitalisierung, effiziente Netze sowie die Produktion, Verteilung und Nutzung von grünem Wasserstoff umfassen. Die Partnerschaft, die mit der Siemens-Geschäftseinheit Electrification and Automation geschlossen wurde, habe das Potenzial, Synergien für beide Parteien zu stärken. Siemens wolle Shell helfen, schneller den Übergang zu einem Netto-Null-Betrieb zu erreichen. Shell beabsichtige, Siemens und ihre Tochtergesellschaften mit kohlenstoffarmen Produkten zu beliefern, die die Emissionen in der gesamten Lieferkette, in den Betriebsabläufen von Siemens und in der Nutzungsphase von Siemens-Produkten reduzieren. Das umfasse u. a. die Lieferung von Biokraftstoffen.

Enge Zusammenarbeit

Siemens beliefert Shell laut eigenen Angaben seit über 100 Jahren mit elektrischen Geräten, darunter Schaltanlagen, Pumpen, Transformatoren und elektrische SCADA-Systeme. In den letzten Jahren habe sich Siemens zu einem Anbieter von kooperativen Lösungen weiterentwickelt, die das gesamte Spektrum ihres Elektrifizierungs- und Automatisierungsportfolios abdeckten und durch die Gerätestandardisierung im Rahmen des Joint Industry Programme 33 (JIP33) – einer Reihe von standardisierten Beschaffungsspezifikationen für die Öl- und Gasindustrie – noch weiter verstärkt worden seien. Shell messe der Beziehung zu Siemens große Bedeutung bei, da sie den Weg zur Beschleunigung der Energiewende ebnet.

Meilensteine

Die Absichtserklärung sei das Ergebnis dieser Beziehung und der Zusammenarbeit an mehreren Projekten seit 2010. Einer der wichtigen Meilensteine auf dem Weg zu grünem Wasserstoff sei der jüngst angekündigte Bau des Shell-Projekts Holland Hydrogen 1 (HH1) in der Maasvlakte in Rotterdam. Mit einer Kapazität von 200 Megawatt und 60 Tonnen Wasserstoff pro Tag soll HH1 eine der größten Anlagen zur Erzeugung von grünem Wasserstoff weltweit und die größte in Europa werden. Als Lieferant für die Energieverteilung und die Automatisierung von Umspannwerken spiele die Siemens-Geschäftseinheit Electrification and Automation eine wichtige Rolle bei Planung, Bau und Ausführung des Projekts. Im Rahmen eines Wartungsvertrags werde Siemens auch am Betrieb der Anlage beteiligt sein, die 2025 in Betrieb gehen soll. Die Anlage werde Wasserstoff mit Strom produzieren, der von Windkraftanlagen in der Nordsee erzeugt wird.

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Catrin Senger
Catrin ist Redakteurin bei Edelstahl Aktuell. Stahl zieht sich wie ein roter Faden durch ihr Berufsleben. Sie hat eine Ausbildung bei einem Großhändler für Rohr- und Rohrzubehör absolviert und in verschiedenen Funktionen bei einem Hersteller und Lieferanten von Analysegeräten für die Metallindustrie gearbeitet.