Der VDMA hat in einer aktuellen Pressemeldung seine Produktionsprognose von plus 10 Prozent für das laufende Jahr bekräftigt. Für 2022 rechnen die VDMA-Volkswirte mit einem Produktionsplus von fünf Prozent. In den ersten sieben Monaten im Jahr 2021 habe der Maschinen- und Anlagenbau ein reales Produktionsplus von 7,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet.
„Während sich die Auftragsbücher im Maschinen- und Anlagenbau in den vergangenen Monaten trotz Corona-Pandemie gut gefüllt haben, kämpfen viele Unternehmen mit zunehmenden Material- und Lieferengpässen“, blickt der VDMA auf die derzeitige Situation. Laut einer VDMA-Blitzumfrage von Anfang September hätten 81 Prozent der Maschinenbaufirmen merkliche oder gravierende Beeinträchtigungen in ihren Lieferketten. Neben der vom VDMA als drastisch charakterisierten Zunahme von Knappheiten bei elektrotechnischen und Elektronikkomponenten hätten zwei Drittel der Befragten angegeben, unter Beeinträchtigungen in der Logistik- und Transportabwicklung zu leiden. Dies sei mehr als zu Spitzenzeiten der Pandemie Mitte April 2020, kommentiert VDMA-Chefsvolkswirt Dr. Ralph Wiechers.
Auch für die kommenden drei Monate sei nicht mit einer Entspannung bei der Zulieferung von Vorprodukten zu rechnen. 40 Prozent der befragten Unternehmen rechneten mit zunehmenden Problemen und 52 Prozent mit gleichbleibenden Herausforderungen. Der VDMA lasse daher Vorsicht walten mit dem Ausblick auch auf das kommende Jahr: Für 2022 werde von einem etwas schwächeren Produktionszuwachs von real 5 Prozent ausgegangen. Ein Nachlassen der Dynamik in einigen Ländern sei bereits zu beobachten. Allerdings dürfe der Aufschwung intakt bleiben, denn alles, was in diesem Jahr aus Knappheitsgründen nicht gefertigt werde, werde im nächsten Jahr umgesetzt.
Wiechers betont, dass der überwiegende Teil der im September befragten Unternehmen Konsequenzen aus der schwierigen Versorgungssituation ziehen. Laut der VDMA-Umfrage planten mehr als 70 Prozent der Betriebe Änderungen in den Lieferketten vorzunehmen. Maßnahmen seien das Zulieferernetzwerk – auch geografisch – zu vergrößern, die Lagerhaltung zu erhöhen und alternative Lieferwege zu suchen.