Wärtsila liefert die Ausrüstung für die geplante Realisierung der Biomethanverflüssigungsanlage in Burghaun bei Fulda. Die Anlage sei die zweitgrößte Anlage der Welt, die in der Lage sei, Biomethan und synthetisches Methan aus erneuerbaren Energiequellen zu verflüssigen, um kohlenstoffneutralen Kraftstoff zu erzeugen, meldet das Unternehmen.
Zur Herstellung des 100 Prozent klimaneutralen Kraftstoffs für den Schwerlastverkehr bündeln drei Unternehmen ihre Kompetenzen: die Alternoil GmbH, ein Tochterunternehmen der avanca group, die Erdgas Südwest GmbH und die Erdgas Südwest-Tochter bmp greengas GmbH. Das Joint Venture werde im Rahmen der Dekarbonisierungsstrategie von Alternoil den CO2-freien Kraftstoff REEFUEL produzieren.
Der Auftrag für Wärtsila sei im März 2022 von dem deutschen Energieunternehmen REEFUELERY GmbH – erteilt worden. Geplant sei die vollständige Inbetriebnahme der Anlage im ersten Quartal 2024. Nach der Inbetriebnahme werde die Anlage eine Kapazität von etwa 63.000 Tonnen Bio-LNG pro Jahr haben. Sie bestehe aus einer Gasaufbereitung, einer Verflüssigungseinheit und einer Lager- und Verladeeinheit. Die benötigten Biomethanmengen kaufe bmp greengas als Dienstleister ein.
Die REEFUELERY GmbH teilte zudem aktuell mit, dass sie in Burghaun ein Grundstück für den Bau der Verflüssigungsanlage für Bio- und synthetische Kraftstoffe erworben habe. Burghaun sei aufgrund der zentralen Lage, der optimalen Anbindung an das Alternoil-Tankstellennetz und des direkten Zugangs zur MIDAL (Mitte-Deutschland Anbindungs-Leitung) als Standort ausgewählt worden.
Die Anlage werde Biomethan aus kommunalen und landwirtschaftlichen Abfällen als Ausgangsstoff nutzen. In der Verflüssigungseinheit werde das Feedgas mit Hilfe eines Wärmetauschers bei einer Temperatur von -162 Grad Celsius verflüssigt. Nach Fertigstellung der Anlage können laut Presseinformation 180 Tonnen Bio-LNG pro Tag produziert werden.
Das fertige Bio-LNG-Produkt werde durch die Paneuropa Transport GmbH mittels Tankcontainern an die Alternoil-Tankstellen geliefert. Paneuropas intermodales Logistikkonzept (Kombination von Straße und Schiene) ermögliche die Einsparung weiterer CO2-Mengen bei der Verteilung des klimaneutralen Kraftstoffs an das Alternoil-Tankstellennetz. Bis zu 4.500 Schwerlastfahrzeuge könnten mit den produzierten Mengen klimaneutral betrieben werden und damit gegenüber dem Diesel bis zu 550.000 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen.