Wolfspeed und ZF gründen gemeinsames Forschungs- und Entwicklungszentrum in Deutschland

Wolfspeed, Inc., ein weltweit führendes Unternehmen für Siliziumkarbid-Technologie, und ZF, ein globales Technologieunternehmen für die Mobilität der Zukunft, gründen im Rahmen einer strategischen Partnerschaft ein Innovationszentrum für die Entwicklung von Siliziumkarbid-Systemen und -Bauteilen für Mobilitäts-, Industrie- und Energieanwendungen.

Die Partnerschaft umfasst laut aktueller Pressemitteilung zudem eine finanzielle Beteiligung von ZF am geplanten Bau der weltweit modernsten und größten 200-mm-Siliziumkarbid-Halbleiterfertigung im saarländischen Ensdorf. Sowohl das gemeinsame Forschungszentrum als auch die Wolfspeed-Fabrik seien integrierter Teil des „wichtigen Vorhabens von gemeinsamem europäischem Interesse („Important Project of Common European Interest – IPCEI) für Mikroelektronik und Kommunikationstechnologien“, dessen beihilferechtliche Genehmigung durch die Europäische Kommission noch ausstehe.

Siliziumkarbid-Forschungszentrum

Das gemeinsame Forschungszentrum von ZF und Wolfspeed werde sich auf die Herausforderungen im Bereich der Elektromobilität und der erneuerbaren Energien konzentrieren. Das Ziel der Zusammenarbeit sei die Entwicklung bahnbrechender Innovationen für Siliziumkarbid-Systeme, -Produkte und -Anwendungen – und zwar über die gesamte Wertschöpfungskette vom Chip bis hin zu kompletten Systemen. Weitere Kooperationspartner würden eingeladen, sich an dem Innovationsprozess zu beteiligen, um ein umfassendes europäisches Siliziumkarbid-Netzwerk aufzubauen.

Das Forschungszentrum werde sich auf Innovationen für Siliziumkarbid-Systeme und -Bauteile konzentrieren, um die spezifischen Anforderungen in allen Mobilitätssegmenten, einschließlich Verbraucher-, Nutz-, Landwirtschafts- und Industriefahrzeuge, sowie in den Bereichen Industrie und erneuerbare Energien zu erfüllen.

Wie bereits in der letzten Woche in zahlreichen Medien kommuniziert, plant Wolfspeed den Bau einer hochautomatisierten, hochmodernen 200-Millimeter-Wafer-Fabrik im Saarland. ZF beabsichtige diesen Neubau mit einem dreistelligen Millionen-Euro-Betrag im Tausch gegen Wolfspeed-Stammaktien zu unterstützen. Als Teil dieser Investition erhalte ZF eine Minderheitsbeteiligung an der Fabrik in Ensdorf. Die Kontrolle und operative Leitung der neuen Fabrik liege bei Wolfspeed. ZF und Wolfspeed arbeiten schon seit 2019 in einer strategischen Partnerschaft zur Entwicklung hocheffizienter elektrischer Antriebsstränge mit Siliziumkarbid-Invertern zusammen – die neue Initiative hebe die Kooperation für die Partner auf eine neue Ebene.

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Catrin Senger
Catrin ist Redakteurin bei Edelstahl Aktuell. Stahl zieht sich wie ein roter Faden durch ihr Berufsleben. Sie hat eine Ausbildung bei einem Großhändler für Rohr- und Rohrzubehör absolviert und in verschiedenen Funktionen bei einem Hersteller und Lieferanten von Analysegeräten für die Metallindustrie gearbeitet.