PKV prüft Investition in neues Werk für ultraleichte Papiere

Die PKV ist in intensive Vorplanungen für einen zusätzlichen Standort in Wilhelmshaven eingestiegen, an dem leichte und ultraleichte Wellpappen-Papiere für klimafreundlichere Verpackungen produziert werden könnten. Gleichzeitig böte dieser Standort laut aktueller Pressemeldung alle Chancen für eine CO2-neutrale und maximal ressourcenschonende Produktion.

Die derzeit laufenden Vorplanungen der Papier- und Kartonfabrik Varel (PKV) sollen die Grundlage für eine spätere Investitionsentscheidung schaffen. Geprüft werde eine zusätzliche Produktionslinie für sehr leichte Papiere auf Altpapierbasis, um mit diesen Papieren die deutsche und internationale Wellpappenindustrie beliefern zu können. Der favorisierte Standort liege in Wilhelmshaven auf dem Gelände des stillgelegten Uniper-Kohlekraftwerkes. Die PKV sei hierzu in intensiven Gesprächen mit dem Uniper-Konzern.

Hohe Nachfrage

In den vergangenen Jahren sei der Bedarf an nachhaltigem Verpackungsmaterial stark gewachsen. Ultraleichte Verpackungspapiere ab 60 g/m2 seien eine wichtige Voraussetzung für faserbasierte Verpackungen der nächsten Generation, mit minimalem CO2-Fußabdruck und optimiertem Ressourceneinsatz. „Wir setzen auf grünes Wachstum. Mit neuen, sehr leichten Produkten könnten wir noch stärker dazu beitragen, dass bei der Herstellung und Verwendung von Wellpappe weiter CO2-Emissionen eingespart werden können – das wäre eine perfekte Ergänzung unseres schon heute sehr breiten Produktspektrums“, so PKV-Gesellschafter Kristian Evers.

Klimaneutrale Produktion

Derzeitiger Stand der Vorüberlegungen sei eine Anlage, auf der jährlich 600.000 Tonnen Wellpappen-Rohpapiere hergestellt werden könnten. Gleichzeitig könnte die PKV am Standort Wilhelmshaven von Beginn an auf eine klimaneutrale Produktion hinarbeiten. Der dort potenziell verfügbare Wind- und Sonnenstrom sowie grüner Wasserstoff böten vielfältige Möglichkeiten für eine flexible, CO2-neutrale Energieversorgung. Ein modernes Werk an diesem Standort sollte dabei laut Vorstellung der PKV von Beginn an in ein energetisches Gesamtkonzept eingebettet sein, um durch kluge Vernetzung (Sektorenkopplung) von grünen Energiearten, Abwärme und Wasser aktiver Teilnehmer der Energiewende zu werden. In diesem Zusammenhang werde die PKV als Teil des Energy-Hub Port of Wilhelmshaven wissenschaftlich begleitet vom Fraunhofer-Institut für Schicht- und Oberflächentechnik IST in Braunschweig.

„Unsere Vorplanungen sind auch ein Bekenntnis zu unserer Region“, so Kristian Evers. „Wir sind fest von ihrer Zukunftsfähigkeit überzeugt, auch als Energie- und Logistikdrehscheibe.“ Gleichwohl seien in der derzeitigen politischen und wirtschaftlichen Lage derartige Investitionsentscheidungen nicht von leichter Hand zu fällen. Geplant ist derzeit, nach intensiver Vorplanung im ersten Halbjahr 2023 über die Umsetzung zu entscheiden. Frühestens 2026 könnte eine solche zusätzliche Papiermaschine dann die Produktion aufnehmen.“

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Catrin Senger
Catrin ist Redakteurin bei Edelstahl Aktuell. Stahl zieht sich wie ein roter Faden durch ihr Berufsleben. Sie hat eine Ausbildung bei einem Großhändler für Rohr- und Rohrzubehör absolviert und in verschiedenen Funktionen bei einem Hersteller und Lieferanten von Analysegeräten für die Metallindustrie gearbeitet.