VW Stahl: Energiekosten explodieren

Die Kosten der Stahlindustrie aus der Umlage für erneuerbare Energien werden 2014 um 18 Prozent auf über 300 Millionen Euro steigen. Diese Einschätzung vertritt die Wirtschaftsvereinigung Stahl. Allein der Anstieg der Umlage auf 6,24 Cent je Kilowattstunde belaste jeden Arbeitsplatz der Branche mit etwa 500 Euro zusätzlich im Jahr, so der Verband in einer Pressemitteilung. „Damit gerät die Stahlindustrie trotz der Kostendeckelung für energieintensive Unternehmen an ihre Belastungsgrenze“, sagt Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl in Düsseldorf.
Um die explodierenden Kosten einzudämmen, fordert der Verbandschef eine
umgehende Reform des Fördersystems. „Das Prinzip der garantierten Einspeisevergütungen kann nicht länger aufrechterhalten werden“, sagt Kerkhoff. „Die erneuerbaren Energien müssen stärker und schneller an den Markt herangeführt werden“. Die Entlastungsregelungen der energieintensiven Industrien seien weiterhin erforderlich, um ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit zu wahren und Investitions- und Planungssicherheit herzustellen. Insbesondere dürfe auch die ökologisch sinnvolle Stromerzeugung aus Gasen, die bei der Stahlherstellung zwangsläufig entstehen, nicht mit der Umlage belastet werden. „Ein Abbau der industriellen Entlastungen wäre keine Lösung für die steigenden Stromkosten“, warnt Kerkhoff.

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Catrin Senger
Catrin ist Redakteurin bei Edelstahl Aktuell. Stahl zieht sich wie ein roter Faden durch ihr Berufsleben. Sie hat eine Ausbildung bei einem Großhändler für Rohr- und Rohrzubehör absolviert und in verschiedenen Funktionen bei einem Hersteller und Lieferanten von Analysegeräten für die Metallindustrie gearbeitet.